Montag, 16. Juli 2012

Media Monday #55

Das ist ja schon Nummer 55. Ich will es kaum glauben, ich wollte da gerade eben wieder irgendeinen bescheuerten Aufhänger schreiben, der irgendwie auf die Zahl 70 andeutet wegen den 7 Fragen hinter 7 Bergen (Achtung: Wird demnächst erneut verwendet. Meins) und dann das, die 55. Die doppelte Umkehrung. Zwei auf einen Schlag. Das zweifache Glück. Eine Zahl, die Ambivalenz sprüht. Die aber auch heute gleichzeitig enthüllt. Heute scheine ich lustlos mit ausführlichen Antworten zu sein. Ich bitte zu entschuldigen, aber Antworten:

1. Viggo Mortensen gefiel mir am besten in A History of Violence. Zumindest auch der bisher beste Film des New-Cronenbergs. Komplex gespielt und voller Energie. Beeindruckend. Obgleich ich natürlich nicht seine kraftvolle Präsenz bei der Rolle des »Aragon« leugnen will..
2. Ang Lee hat mit Eat Drink Man Woman seine beste Regiearbeit abgelegt, weil dieser ein äußerst delikat präsentiertes Fest der Sinne ist. Beleuchtet die Kultur des Essens und opulent gefilmt. Eigentlich eine Schande, so schmackhaft man möchte fast zugreifen. Hulk mag ich gegen der vorherrschenden Meinung auch. Halt eine Comicverfilmung. Trotzdem sind das große Klassenunterschiede bei beiden Filmen, nur so halt.
3. Anjelica Huston gefiel mir am besten in Die Ehre der Prizzis in Vater John Hustons Film und mit Jack Nicholson an ihrer Seite, da ist das Urteil sichtlich klar.
4. Gerüchteweise ist ja gerade Sommer in Deutschland. Sommer bedeutet auch Freilichtkino. Eure Meinung? Ich muss sagen: Freilichtkino ist nicht so meins. Wenn ich bei der Definition richtig liege. Gerade dieses Gefühl, die Dunkelheit in Kinosälen oder einfach in der finsteren Nacht vorm Fernseher ist unersetzlich und verhindert zudem Ablenkung durch die suboptimale Umgebung. Gefällt mir einfach besser an sich als überhaupt an Freilichtkino zu denken.
5. George A. Romero oder David Lynch würde ich gerne mal im wahren Leben treffen.
6. Bei welchem Film ärgert ihr euch heut noch, ihn – aus welchen Gründen auch immer -nicht auf der großen Leinwand, sprich im Kino gesehen zu haben?
Eigentlich gar keinem. Ich bin nicht so emotional veranlagt. Einzig interessant wären wohl hier solche Filme, die als Skandalfilme bekannt wurden und die Zuschauer teils schockierten oder sogar aus dem Kino trieben. Anderswo aber auch Werke wie: »Letztes Jahr im Marienbad«, »Dawn of the Dead« (78) oder Tarkowskys »Stalker«. Oder Malick-Filme. Wie auch Kubricks »2001«. Ach da gäbe es noch so viele, aber naja ärgern tue ich mich deswegen nicht.
7. Meine zuletzt gelesenes Buch ist Faust I und das war nennen wir es mal gut , weil nun die Fragen eintreten sollte. Wieso liest jemand Goethes Faust I gleich mehrmals? Wenn ich so an manch Leidenden des Buches denke. Aus analytischen Zwecken, um noch mehr Filmen das Faust-Motiv unterzuschieben und überall eine Neuinterpretation des Stoffes zu sehen. Immer aufs neue spannend zu betrachten, zumindest die Symbolik und die Metaphorik.

Jetzt bin ich doch überrascht, das ging doch recht schnell von der Hand, obgleich man das auch wieder kritisieren könnte. Aber bestimmt kommen inspiriendere Tage. Da bin ich ganz sicher. Mit noch mehr Wissen oder Sinnlosigkeit, ganz nach welcher Perspektive man es betrachtet. »What a wonderful world«.


Autor: Hoffman

4 Kommentare:

  1. Romero zu treffen finde ich auch spannend.

    Und Faust I habe ich auch mehrmals - also immerhin zweieinhalbmal - gelesen.

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    1. Wie ich das sehe ist Romero die pure Bodenständigkeit in Person, außerdem ist der Mann ein Heiliger. Außerdem wären definitionsträchtige Gespräche über Zombies wohl äußerst interessant. Vielleicht auch obskur.

      Lynch hingegen, weil er mir eine guten Nachtgeschichte vorlesen soll.

      Naja und das ist doch schon mal was. Dann stehe ich da nicht ganz allein da. Das berührt mich melodramatisch zutiefst. :)

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  2. Bei 2001 bin ich schon vor dem TV eingepennt. wie gut, dass ich den nie versucht hatte im Kino zu sehen ;)

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    1. Das ist sicherlich ein völlig anderes Gefühl. :p Purer audiovisueller Rausch der Human Nature. Dazu noch beide Herrn Strauss und die Schönheit des Weltraums und der Kubrick hat mich verzaubert. Der Bildschirmschoner auf der großen Leinwand, ein Traum von Zelluloid, bloß das ich den wie gesagt sehr schätzte. ;)

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