Südkorea begeistert seit der Jahrtausendwende mit Rachethrillern das internationale Publikum. Chan-wook Park drehte gleich eine ganze Trilogie, die sich dem Thema widmet. Jee-won Kims I SAW THE DEVIL überteibt die einhergehende Blutrünstigkeit maßlos und ähnelt damit eher einen Exploitationfilm. Jene beiden Regisseure versuchen nun genau wie ihr mindestens ebenbürtiger Kollege Joon-ho Bong auch in Übersee ihr Glück. Geblieben ist Südkorea Hong-Jin Na, der erstmals Anerkennung durch den 2008 national sehr erfolgreichen THE CHASER fand. Auch dieser Film, indem ein Zuhälter einen Serienmörder jagt, um eine seiner Prostituierten zu retten, greift im Verlauf auf das Vergeltungssujet zurück. Trotz einiger Misstöne ein hochatmosphärisches Langfilmdebüt. Für seine nächste Regiearbeit - THE YELLOW SEA, besetzt der Regisseur seine beiden Protagonisten erneut, nur diesmal in fast diametralen Rollen. Statt einen Zuhälter verkörpert Yoon-seok Kim nun einen schier wahnsinnig widerstandsfähigen Verbrecher, der mit seiner Axt eine Art Ein-Mann-Armee darstellt. Doch Orientierungspunkt ist Ha Jung-woo, statt Serienkiller nun ein stark verschuldeter Taxifahrer, dem als letzten Ausweg, seine Schulden zu begleichen, ein Mord aufgetragen wird. Dafür muss er seine Heimat, den autonomen Bezirk Yanbian im östlichen China verlassen und das titelgebene Gelbe Meer überqueren, um auf dem südkoreanischen Festland seinen Auftrag zu erfüllen. Auch seine Frau befindet sich dort irgendwo. Sie hat bereits den wirtschaftlich desaströse Yanbian-Bezirk auf illegalem Wege verlassen und seit ihrer Ankunft kein Lebenszeichen mehr an ihren Mann hinterlassen. Dieser sieht sich nun im Zwiespalt, als Unerfahrener den Mord zu begehen und zugleich seine verschwundene Frau zu finden.
Autor: DeDavid
7 / 10
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