Samstag, 11. Februar 2012

Kurzkritik: "No Country For Old Men"


Weite Steppen, die sich im Schein aufgehender Sonne dem satt-warmen, dennoch angenehm-erfrischenden Wind beugen, um sich von den Schilderungen eines alten, sich besinnendes und reflektierenden Sheriffs einnehmen zu lassen. „Die Verbrechen heutzutage kann man nur schwer fassen“, erzählt dieser und macht klar, dass seine Augen nicht nur die trockenen Highways sahen, deren glühende Wölbungen sich durch das ziehen, was er seine Heimat nennt.


“No Country For Old Men” ist eine brillante charakteristische Offenbarung, deren personelle Wandlungen zu packen wissen. Beinahe ohne musikalische Einlagen gelingt es den Coen-Brüdern eine Geschichte zu erzählen, welche den wahrnehmbaren Geruch ihrer Umgebung ins Jetzt zum Zuschauer holt. Wenn derartige Intensitäten auftreten, dann ist das ein prägnantes Merkmal dafür, dass  das Maximum am „Teilnehmen“ eines Filmes erreicht wurde. Eine ehrwürdige Charakterstudie über den Verfall von Generationen, die Gier nach erhöhten Lebensgrundlagen und die zwischenmenschliche Abkapslung. 

 9 / 10
Autor: Iso 

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