Freitag, 3. Februar 2012

Kurzkritik: "Nightwatch" (Original)


Vermutlich waren es maßlos übertriebene Erwartungen,  denn mitreißen konnte mich „Nightwatch“ nicht. Allenfalls ein müdes Gähnen überkam mich, als Martin (Nikolaj Waldau) seine nächtlichen Runden in den kalten, verstörenden Gängen des verlassenen Hauses der Gerichtsmedizin drehte. Stimmungsfördernd sind die Lichteffekte, die Einbindung der Szenerie, die schauerliche Ruhe während der anhaltenden, kaum vergehenden Nacht oder die eindrucksvolle Charakterdarstellung von Ulf Pilgaard, der seiner Figur die nötige Macht und Ausdrucksstärke verleiht, aber viel zu absehbar sind die baldigen Ereignisse, die durch die löchrige Handlung wüten, zu zerfahren ist die Spannungskurve und zu ideenlos die Auflösung des Rätsels, welches sich durch „Nightwatch“ und seine Geschichte zieht.

Die geruhsame Erzählung von Martins Erlebten müsste Interesse finden, bekam von mir aber nicht selten das Gegenteil. Ich kann nicht viel mit einem Film anfangen, der Stille ausstrahlt, jedoch eben nichts aus dieser macht. Kein leiser Thrill, keine Neugier für das wohl Folgende, nichts außer Belanglosigkeit und einem schwachen Drehbuch. „Nightwatch“ fängt (unumstritten) die skandinavische Kälte mit viel Ambiente ein, dies nützt allerdings kaum etwas, wenn die für einen solchen Film tragende Handlung trocken und nicht selten bedeutungsarm ist. Und dieses Problem verliert auch trotz einiger positiver Aspekte sowie gelegentlich nett gemeinter, aber kaum wirkungsvoller Schocker nicht an Bedeutung und Relevanz.


4 / 10

Autor: Iso 


Hoffmans Meinung: Sagen wir es so "Nightwatch" ist kein perfekter Film, er ist weit davon entfernt, doch ein gutes Stück Spannungskino. Seine besondere Spannung nahm er für mich dabei stets aus den Sequenzen der Leichenhalle und der Pathologie, in der Nacht, irgendwie erfasste mich bei jenen Szenen eine gewisse Faszination, tolle Kamera, großartige Atmosphäre, mit einem unheimlichen Touch. Gut gespielt in den Hauptrollen, da übersehe ich schon mal gerne, dass der ein oder andere Handlungsstrang geradezu nervig-penetrant und für mich ungenießbar scheint. Insofern finde ich die eigentliche Handlung und deren Auflösung sogar im vollen Maße annehmbar. Und so für mich sehenswert und meiner Meinung auch immerhin besser als Hollywood-Remake "Freeze".  7 / 10

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