Montag, 3. Oktober 2011

Kurzkritik: "Event Horizon"

Pfui: Auch Ehefrauen ohne Augenlicht begehren das Blut der Neuzugänge.
Nicht bestreitbar, dass „Event Horizon“ sein Leben aus den Inspirationsquellen älterer Klassiker aus Horror und Sci-Fi bezieht, aber nie einen Hehl daraus macht. In den knapp 90-minütigen Ausflug in die ungewissen Tiefen des Weltalls, der einen imposanten und neugierig machenden Einstieg bereithält, verliert sich der Film schon alsbald in dem schwarzen Loch, das er mithilfe des Gravitationsantriebes erschaffen kann.
Vom Fleischwolf in die Kugelkammer.
Das Raumschiff selbst lässt nicht lange auf sich warten, bereits im Intro zieht man uns in die Gänge des beeindruckenden, aber unheimlichen Objektes, das sich fernab jeglichen Lebens befindet. Bei der Ankuft der Rettungscrew, angeführt von Laurence Fishburne, zieht sich dieser Effekt schon zurück, die Überwältigung ist nicht mehr an der Stelle, an der sie sich befinden sollte.

Daraufhin setzt das Grauen ein, das Dezimieren der Gruppe beginnt und das Rätseln um das Geheimnis auch. Jedoch weiß „Event Horizon“ selbst keinen Rat auf das, was im Augenblick vor sich geht und welche Absichten es zu verfolgen gilt. Man entbehrt uns nicht mehr als ein paar lasche Phrasen aus einer grässlichen Welt, die aus unseren dunkelsten Alpträumen stammen könnte. Schreckliche Visionen sollen das Fürchten lehren, die Angst vor dem Schiff und dessen Gefahren verdeutlichen, den tobenden, unsichtbaren Wahnsinn einfangen und in einem Traum vereinen. Umgeben ist all der Horror von simplen wissenschaftlichen Erklärungen, damit der Grundpfeiler nicht umzustürzen droht, was glücklicherweise auch einigermaßen funktioniert.
Der Kern. Das Herz. Das Anderswo. Die Abstrusität.
Jedoch barg mir der gesamte Inhalt zu wenig Gehalt. „Event Horizon“ ist am Ende nicht mehr als eine Aneinanderreihung ekelhafter Szenen, welche nicht die Kunst und Begabung besitzen subtile Spannung zu erzeugen, sondern sich vielmehr in Blut und spektakulären Zeitlupen verlieren. Und das wirkt schon nach kurzer Zeit belanglos, müde und übertrieben, weil sich Höhepunkte überschlagen und aus diesem Grund nie die Intensität zugelassen wird, von welcher man vordergründig ausgehen könnte.


  4 / 10
Autor: Iso

1 Kommentar:

  1. Event Horizon möchte gerne den großen Science (Horror) Vorbildern wie "Alien", "The Thing" und "2001" Ehre erweisen, erweist sich meiner Meinung nach als inspirationsloser Ideenaufgriff dieser Klassiker bzw. am Ende als enttäuschende Flickschusterei... Gute Kritik

    AntwortenLöschen