Mittwoch, 26. Oktober 2011

Kritik: Mother

Nun wieder was aus der Rubrik: Hoffman entdeckt den großen Filmplaneten Asien für sich und seine Perlen, die meiner Meinung nach in erstaunlich hoher Anzahl dort zu finden sind. Scheinen anscheinend ein Händchen für so was zu haben. Ich war jedenfalls bei mir kleinen Entdeckungsreise immer mehr als zufrieden. So ist die Frage natürlich gestattet: Was gabs den dieses Mal im Hause Hoffman aus Asien oder um dann noch etwas präziser zu werden aus Korea? Nun es wurde serviert: "Mother" von Bong Joon-ho aus dem Jahre 2009, und ich betone nochmal aus Südkorea, denn wie ich bemerkt habe gibt es anscheinend viel zu viele Filme mit ähnlichem oder sogar fast identischen Titel.

So wieder einmal zu der Story, recht interessant gemacht, insofern eigentlich ein echter Mix aus einem Thriller, einem Drama und eben bzw. um noch genauer zu werden eines Familiendramas, also durchaus hintergründiger als auf den ersten Blick gedacht und die "Helden"-Wahl ist auch mal wieder was besonderes, auch wenn es der Titel irgendwie schon andeutet: Im Mittelpunkt eine Mutter: Irgendwie lieben wir ja alle unsere Mutter, aber egal. Hier um eine überfürsorgliche, aber trotzdem sehr liebevolle Mutter, die sich gut um ihren geistig etwas behinderten Sohn Do-jun kümmert. Als der plötzlich beschuldigt wird einen Mord an einer 28-Jährigen Schülerin begangen haben, er aber unschuldig ist, läuft sie zur Höchstform auf (das hört sich unheimlich reißerisch an, ich weiß, dem ist aber nicht so) und versucht um jeden Preis die Unschuld ihres Sohnes zu beweisen und dabei ist ihr jedes Mittel recht.

Und auch hier wird der Film, besonders von der titelgebenden Figur angetrieben, wer hätte das vermutet? Ich, aber das ist Egoismus, denn Hye-ja Kim macht ihre Sache als überfürsorgliche Mutter wirklich famos, deren Liebe zu ihrem Sohn fast schon einer echter Obsession gleicht, tragisch und gleichzeitig doch mehr als berührend, dies mag Hye-ja Kim grandios in ihrer Rolle der verzweifelten Witwe vermitteln, sodass es mich jedenfalls sehr ergriff. Die Frau lebt förmlich für die Rolle und das spürt man wirklich in jeder Sekunde. Sehr beeindruckend. Aber auch der Rest der Besetzung weiß zu überzeugen.

Dazu noch eine exzellente Regie, sehr einfühlsam und meiner Meinung nach teilweise relativ ruhig erzählt, überraschend sensibel und eben auch fein bzw. detailliert, dabei konzentriert sich Bong Joon-ho besonders auf seinen Charakter der Mutter, die wie bereits alles für ihnen Sohn tut und ja so entwickelt es sich eine durchaus interessante Charakterstudie, wirklich sehr fesselnd inszeniert und auch mit einem Hauch Humor verziert, auch wenn ich zugeben muss, dass für mich auch einige kleine Längen auftraten bei einer Laufzeit von ca. 2 Stunden, trotzdem überzeugt das Werk im Ganzen und das nicht nur wegen der spannenden Erzählweise, nein, des weiteren leistet auch die Kamera eine vorzügliche Arbeit, denn insgesamt wirklich sehr sauber gefilmt und zudem sind die Bilder stark, in der Hinsicht, dass sie einige von ihnen eine unglaubliche Energie ausstrahlen in manch einer Sequenz. 

 Zudem eben noch gut gezeichnete Charaktere, vielschichtig angelegt mit hintergründigen Aspekten angelegt und wie gesagt von den Darstellern toll verkörpert. Ich empfand das hier schon größtenteils als schlau gehandhabt und durchaus faszinierend.

Zum Schluss möchte ich dann nur noch sagen, dass ich wieder einmal überrascht wurde, hatte wieder wenig erwartet und erwartungsgemäß viel bekommen, denn "Mother" ist für mich eine echte Perle aus Südkorea, nun mal ausgezeichnet.



8 / 10

Autor: Hoffman

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