Sonntag, 9. Oktober 2011

Kurzkritik: "Frantic"

Schöner Urlaub in Paris. Dr. Walker und Gattin wollen ein paar Tage Sexualkunde praktizieren.


 Eingerostet, erschreckend kraftlos und fast schon einschläfernd belanglos. Polanskis 1980er-Paris-Odyssee schleppt sich im Jahre 2011 zu stark durch zwei Stunden Verschwörungskonfusität, die durch geschickt eingesetzte Verschachtelungen einen höheren Wert besitzen möchte als eigentlich verdient.

Nackt, rasiert und Frau weg. Dr. Walker ist verwundert.
Brillant ist das Spiel des Harrison Ford – auch heute noch. Derartige Rollentypen verkörpert kaum ein anderer Darsteller mit solch einer Intensität und Glaubwürdigkeit. Man fiebert, leidet und fühlt mit ihm. Aber anders als bei einem „The Fugitive“ war und ist dieses Filmprojekt nicht zeitlos. Es verfällt. Die rauen Straßenzüge des unterkühlten Paris oder der fantastisch, wenn auch fast durchweg gleiche, Soundtrack können dies zwar für ein paar Minuten unschädlich machen, jedoch wäre es fatal zu glauben, dass das „Frantic“ am Ende rettet. 


Je t'aime. Je t'aime. Wundervoll Paris. Hervorstechendes Merkmal des Films: Mülltonnen.
  
Immer gut: Frag' den Besoffenen. Der weiß es.
Denn zu prägnant sind dessen Mängel. Besonders die zweite Filmhälfte entbehrt sich ihrer Ideenarmut im - furchtbar schlecht geschriebenen - Drehbuch und ist daraus resultierend wendungsarm. Die Krönung ist schließlich noch das Finale selbst, das nicht nur lächerlich konzipiert ist, sondern vordergründig im kühlen Klischeebad der Seine untergeht.

Unterhalten wurde ich dennoch Auch wenn's schlussendlich, trotz manch spannenden Szenen, nur an Morricone und Ford lag.

5 / 10

Autor: Iso

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