Freitag, 14. Oktober 2011

Kritik: "Duell"

Ach die Anfänge großer Regisseure sind immer interessant zu bestaunen. Steven Spielberg schon knapp 40 Jahre im Filmgeschäft, heute mit seinen Filmen nicht mehr auf dem Gipfel der Filmschaffenden. Doch seine Anfänge waren dafür schon stark (für mich jedenfalls), man mag da etwa an seinen berühmten Film "Der weiße Hai" denken oder an Andere. Denn besonders seine ersten Filme zeichnete etwas besonderes aus. Auch sein Regiedebüt "Duell" aus dem Jahre 1971. Eigentlich sogar ein einfacher TV-Film mit den Mitteln einen solchen gedreht, aber kam er dann später sogar in die Kinos, wurde ein echter Erfolg und so kann begann Spielbergs Karriere.

Die Story des Ganzen mag zwar recht simpel gehandhabt sein, aber mindestens genauso clever eingefädelt. Spielberg nimmt einen hierbei auf eine albtraumhafte Reise mit, einem leibhaftigen Albtraum auf dem Highway, setzt bei seiner Story auf die unbekannte Bedrohung, erzeugt Angst und bei mir Faszination und Spannung bei seinem Werk: Der Geschäftsmann David, fährt mit seinem Auto den staubigen Highway entlang, überholt einen etwas abgewrackt aussehenden Truck und bemerkt schnell, dass in das Gefährt daraufhin verfolgt. Wer ist der Fremde unbekannte? Denn er versucht anscheinend David umzubringen.

Eine Hauptrolle: Der Geschäftsmann David. Mittelpunkt des Ganzen. Eigentlich ein recht langweiliges Leben, ohne große Ereignisse, mit Krawatte ausgestattet. So ein typischer Durchschnittstyp halt. Verkörpert von Dennis Weaver, der seine Rolle wirklich erstklassig spielt. Übrigens sollte zuerst Gregory Peck die Hauptrolle spielen, aber ich glaube man kann vermuten, dass dazu das Geld zu knapp war. Aber was solls Weaver ist genauso gut, bringt seine Figur über die ganze Zeit glaubwürdig rüber. Und besonders zum Ende weiß er großartig aufzuspielen bei dem die Verzweiflung des Protagonisten förmlich in sich spürt.

Spielbergs Regie dazu hervorragend, überraschend wild geht er die Sache an, macht das Beste was man aus dem geringeren Budget( ca. 450000 Dollar) rausquetschen kann. Zugegeben den Anfang fand ich etwas trocken, obwohl eigentlich passend zum ganzen Film, doch im weiteren Verlauf, mit jeder laufenden Minute wuchs die Spannung bei mich bis zum famosen und ja auch hochspannenden Finale des Ganzen.  Da zeigt Spielberg was er kann, das natürlich intelligent und mit Köpfchen gehandhabt. Mit viel Tempo erzählt.
Und auch die Kamera zeigt für das Budget eine beachtliche Leistung, denn die Bilder kreieren eine wahrhaft brillante Atmosphäre, da spürt man förmlich die Hitze auf dem Highway, staubtrocken, einfach top in Szene gesetzt.

Dazu noch eine ordentliche Charakterzeichnung, natürlich alles auf die Hauptfigur bezogen bringt alles mit, um Interesse an deren Situation zu entwickeln, ein einfacher Mann gerät in einem Albtraum ohne scheinbaren Ausweg. Seine Gefühle, seine Emotionen und auch seine Angst vor dem Unbekannten, hier vor dem mysteriösen Trucker. Des weiteren noch eine exzellente musikalische Untermalung (nein hier noch nicht von John Williams, sondern) von Billy Goldenberg, aber wie gesagt toll komponiert, zerrt auch nochmal ordentlich an den Nerven wie der ganze Film nunmal.

Zum Schluss bleibt dann eigentlich nur noch sagen, dass mit "Duell"  auf dem Highway die Hölle los ist, besser gesagt minimalistisch-geniales Meisterstück vom Herrn Spielberg, so macht man das. Minimalismus in seiner schönsten Form.



8,5 / 10

Autor: Hoffman

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