Der deutsche Titel »Die schönen Wilden« trifft es da sogar recht gut, wild ist die Erzählung, zwanglos und locker vorgetragen, der freche Ton amüsiert und das Spiel von Deneuve und dem bärtig-brummigen Montand unterhält. Und wenn man denkt, alles sei vorbei, so geht es dort, wo man eigentlich an Urlaub denkt mit Streit und Hader erst richtig los. Und die Kulisse ist das »Schöne«, das Wasser ist ruhig, die Karibik idyllisch, da möchte man versinken zwischen Strand und Meer, doch auf der anderen Seite herrscht hier große Aufregung, es wird geackert, geschuftet und herumgetobt, denn Deneuve will sich nicht beugen gegenüber Montand, der eigentlich nur auf seinen Frieden auf seiner tropischen Insel aus ist, aus ganz persönlichen Gründen der Welt entfliehen möchte, sie stört nur. Eine Versöhnung scheint nicht in Sicht, kommt aber schneller als man denkt. Es sind bekannte Muster, in denen sich Rappeneau bewegt, so ist das Ganze natürlich recht überschaubar geraten und das Ende eher schal, inhaltlich eben unbedeutend, ein Film, den man wegen seiner Kurzweiligkeit und Stimmung, welche natürlich durch Michel Legrands schwungvollen Score noch verdichtet wird, mag und ebenso schnell wieder vergisst. Er lädt aber auch geradezu ein sich dieser Sommerlaune hinzugeben.
6.0 / 10
Autor: Hoffman
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