Freitag, 31. März 2017

Love Story mal anders gedacht - Kritik: Warm Bodies (2013)


»Warm Bodies« ist in seinem Kern natürlich Shakespeares »Romeo & Julia« mal anders erzählt. Der Film von Jonathan Levine liegt ganz im Trend des Zombiefilms (der verständlicherweise auch hier nicht ohne Verweise auf Romero auskommt) und erzählt aus der Perspektive eines Zombies, der sich schlichtweg »R« (was selbstredend als ein Kürzel für Romeo zu verstehen ist) nennt und sich verliebt und zwar in ein menschliches Mädchen, das Julie heißt. Das ist eine romantische Komödie mit Zombies, die in einer von einer Zombieapokalypse heimgesuchten Welt spielt, in der sich die Menschen hinter einer riesigen Mauer vor der Außenwelt und damit den Zombies abgeschottet haben. Das ist in seiner Bearbeitung durchaus originell. So beginnt der Film mit einem Off-Kommentar seines Protagonisten (Nicholas Hoult als unbeholfen herumstehender und herumschleichender Zombies), der kurz und seicht-ironisch sein Leben als Untoter vorstellt. Ein Zombie ist anders, als die anderen Zombies. Er denkt und versucht sogar zu sprechen. Als schließlich Julie sein Terrain betritt, um Medikamente zu besorgen, frisst er ihren Freund (und sein Gehirn, wodurch er sich Gefühle und Erinnerungen bewahren kann) und verliebt sich schlagartig in sie, in einer Welt, die bald den Abgang macht. Erst hat sie Hemmungen, aber schnell lernen sie sich näher kennen.


 Levine wickelt das schnell ab, schnell verstehen sich die beiden, schnell wird es unkompliziert und die beiden sind ein harmonisches Gespann. Zombies finden ihren Ruheplatz in Flugzeugen, lernen Auto fahren, werden Objekte, an denen verschiedene Brillen ausprobiert werden und genießen Musik. Levines Films ist eben auch ein kleiner Kitschfilm in erst trüben bis dämmrigen, später erhellenden, aber immer geglättet wirkenden Bildern. Er ist ein bisschen einfältig. Er ist ein bisschen klischeehaft. Die Inszenierung lässt keinen Zweifel, dass wir es hier mit einem Mainstreamfilm zu tun haben, der eben in seiner Art und Weise auch schemenhaft und schlicht gedacht ist, auf diesen und jenen Popsong setzt und in seiner Mixtur auch etwas krude erscheint. Es ist eben ein ganz lieber Film, der nicht beißen will. Der Film ist eben leicht: Eine Romanze mit Zombies. Wer das hingenommen hat, den erwartet dann nicht mehr allzu viel.



Immerhin ist auch John Malkovich als engstirniger General, dessen Tochter Julie ist und der die Verbarrikadierung vorantreiben will, mit von der Partie. Viel zu sagen oder gar zu spielen, hat er aber nicht in seiner Rolle. Es ist eben ein Zielgruppenfilm (wahrscheinlich für Teenager gedacht), der leider nicht mehr will, auch wenn man meint, dass er es könnte. Der Film beschreibt die langsame Vermenschlichung seines Protagonisten durch die Liebe. Der Film ist damit nun einmal zahm und geradezu gewöhnlich. Der Film verblasst, wenn man so will. Aber, wenn man ihm das denn zugute halten will (den Spieß könnte man nämlich ebenso gut umdrehen), ist dieser Film irgendwie doch putzig. Er tut nicht weh. Er ist eine knuffig-konventionelle Abwechslung. Und wie viele Zombiefilme gibt es schon, die das sind (ohne jetzt die Frage zu stellen, ob sie das überhaupt sein sollten)?


5.0 / 10

Autor: Hoffman 

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