Hochnotpeinliches, haarsträubendes Kaspertheater mit schmalzigem
Hokuspokusgewitter tischte "Boogeyman" in Perfektion auf. Anders als der
auf jeder vorstellbaren Ebene gescheiterte Trittbrettfahrer mit der
superhässlichen Kindergartenattitüde eines teuren Rummelplatzes versteht
die Mannschaft bei Projekt "They" ihr Handwerk. Nachtphobie als
Hauptthematik mag abgenutzt sein, idiotisch sind vereinzelte Aktionen
der Protagonisten, aber gerade in der quasi identisch gefilmten
Eröffnungsszene (verschrecktes Kind im Bett, während draußen Blitz und
Donner toben) zeigt Robert Harmon das Talent für die Materie, das
Berufskollege Stephen Kay drei Jahre später beim schwarzen Männlein
fehlen sollte. Weder in Herkunft noch Gestalt näher definierbar, was da
im Dunkeln lauern mag. Nicht visualisierbar in einer transparent
geglaubten Welt. Terror. Seine definitive Anwesenheit manifestiert sich
in charakteristischen Hautmalen (Man denke zurück an die
6-6-6-Tätowierung auf des Satansjuniors Kopfhaut). Der vermutete
extraterrestrische Hintergrund treibt die 'Gezeichneten' schleichend in
den Wahnsinn. Spannungs- und Schockmomente sind per se konventionell,
doch die Inszenierung und Interaktion der Schauspieler mit dem zur
Todesfalle werdenden Umfeld macht den Unterschied. Kein billig
runtergekurbeltes Kollektiv nervöser Amateurtricks. Eine langsame,
unspektakuläre Geschichte, welche gerade in ihrer Bedächtigkeit beklemmt
und einzuschüchtern vermag. Der punktierte Galgenhumor weicht
schlussendlich der puren Panik. Nicht originell, aber streckenweise ein
packendes Retro-B-Movie.
5 / 10
Autor: seven
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