Als Zuschauer merkt man dann auch allmählich, dass weder der zynische Pat - eine Figur, die sowohl Äußerlich als auch im Verhalten erstaunlich viele Ähnlichkeiten mit dem Regisseur aufweist -, noch der Outlaw Billy wirklich motiviert in diesem Katz- und Maus Spiel sind. Mit fortschreitender Laufzeit wirkt der komplette Film sogar wie eine Art "Apocalypse Now" des Westerns: es wird gestorben, es wird geschossen, es wird getrunken, es wird in die Kiste gestiegen und weiter gejagt, aber trotzdem kommt kaum Spannung auf, das Geschehen wirkt - im positiven Sinne - wenig fassbar. Es wirkt so, als würde Peckinpah, nachdem er den Western in "The Wild Bunch" in Fetzen geschossen hat, nun ein düsteres, pessimistisches und zynisches Requiem auf das komplette Genre komponieren. (Anmerkung: Peckinpah drehte nach diesem hier keinen Western mehr.) Selbst der finale Showdown ist sehr karg inszeniert, und untermauert nochmals, dass diese ganze Geschichte, das komplette Katz-und-Maus-Spiel zwischen Pat und Billy, keinen wirklichen Gewinner kennen kann, außer denen, die Pat für den Auftrag bezahlt haben. Das Individuum zählt in Peckinpahs Western nicht mehr viel; seine Figuren sind arme Kreaturen, die in einem Netz aus Gewalt und Korruption gefangen sind. Liest man diesen Film im Kontext seiner Zeit, geht er auch als Analogie auf eine amerikanische Gesellschaft, die durch Watergate das Vertrauen in die Regierung verloren hat, durch, da sowohl im Wilden Westen, als auch in der Politik, Anstand und Ehre lägst der Vergangenheit angehören.
8.5/10
Autor: MacReady
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