Samstag, 17. September 2011

Special: "Die 'Scheiß'film-Erlebnisse"

Special: Die 'Scheiß'film-Erlebnisse


Filmemacher sollten bedenken, dass man ihnen am Tag des Jüngsten Gerichts all ihre Filme wieder vorspielen wird. (Charlie Chaplin)

Achtung, achtung, ich bin transvestit.
Wir alle kennen sie, denn wir alle haben sie schon einmal gesehen. Und bei manchen versteht man im Nachhinein eines nicht so ganz: warum denn und wieso überhaupt? Filme, bei denen selbst mittelschwerer Drogenkonsum nicht mehr hilft und bei denen man sich die verschriebenen Dulcolax-Tabletten sparen kann. Filme, die besser reinknallen als eine Woche „Mitten im Leben“ oder 30 Minuten Jörg Draeger .

Ob Ingo Lenßens Beistand für ein Kind namens Mücke, heftige Take-That-Sturmfluten auf RTL, Vorgartenendzeitfilme im US-Vorstädtchen oder aber auch der Tag, an dem die Erde nochmals stehen blieb.

In unserer neuen Rubrik stellen wir euch Filme vor, die einfach nur eines sind: beknackt und bestenfalls überflüssig. Es sind Machwerke, für die eine Schadensersatzklage an der Kinokasse, im DVD-Shop oder im Teletext schon längst eingeführt gehört.­



Heute: „Daniel – Der Zauberer“ - Der Hut sitzt gut...



...beim Opa Johnny (Ulli Lommel), das Hirn wohl nicht so recht. Denn anders ist es nicht zu erklären, dass Ulli Lommel, Chef von Lommel Entertainment (das heißt übrigens wirklich so), eine Verblödungsgurke nach der anderen abliefert, sich selbst aber scheinbar für eine Art „Kunstfigur“ hält.
Der Zauberfinger wedelt nicht so richtig.
Lommel kennt kein Pardon, so ist er unter anderem Regisseur von dem Zombie-Frauen-Rächer-Film „Zombie Nation“, von „D.C. Sniper“, aber auch „Black Dahlia“ trägt den Namen des Entertainment-Kenners aus Zielenzig mit sich.

Eine weitere und ganz entscheidende Rolle in dem Filmleben der Lommels, immerhin wirkte die halbe Familie und Verwandschaft mit, spielt Daniel Küblböck und der dazugehörige Zauberkasten-Effekt. Küblböck? Da war doch mal was? Da war doch Ekel, Fürchten, Fremdschämen und mediale Nonsens-Blödelei.
Komplett richtig, das war mal ein einstiges Popphänomen aus der Sparte Bohlen und Medlock, fuhr leidenschaftlich gerne in Gurkenlaster und trug immer diese widerlichen Ganzkörperkondome.

Herrn Lommel war aber klar: Das ist der neue Phil Collins.

Die Daniel-Fankarte. Jetzt bin ich hipp.
Und so ist „Daniel – Der Zauberer“ ein biographisch angehauchtes Stück aus dem Leben des Superstars Daniel K., der dann auf Dauer doch nicht alle Plattenverkäufe brach – konnte ja aber der Ulli nicht wissen.
Denn der strebte vordergründig nur nach drei, vier Sachen: Anerkennung, Ruhm, schlechten Kritiken und den 5-Euro-Einspielergebnis, womit er dann seinen nächsten Film produzieren kann. Und er drehte Daniel und wie er drehte. Mr. Boogeyman wollte ein filmisches Erlebnis erschaffen, das von Schuld, Rache, Gerechtigkeit und vom positiven Zauber handelt.

Noch mehr Bilder. Das gibt einen Bonus.
Geschichte: Balthazar hat die Schnauze gehörig voll und seine zwei kleinen Schweinchen auch, denn sie sehen nicht nur hässlich aus, sondern hassen den Daniel und seine Megakonzerte. Es ist klar: Der Küblböck muss weg.
Kleines Ziel nebenbei: Sie wollen selbst zu Superstars werden und beschließen demnach den Mord mit ihrer kleinen Handkamera, mit welcher auch der Film selbst gedreht wurde, zu filmen.
Aber Opa Johnny ist auf dem Weg und reist aus dem Reich der Toten zurück. Mit einem Arm, Tuba in der rechten Pfote und einer Adidasmütze über die er einen Zylinder trägt, will er seinen geliebten Enkel (Daniel) warnen, schützen und singend im Schnee wälzen lassen.

Ihr glaubt, das ist nur ein Witz? Ihr glaubt, dass das so bescheuert ist, dass das doch nicht der Wahrheit entsprechen kann? Nun, ich muss euch enttäuschen. Nein, das ist nicht etwa ein Auszug aus meinem Buch „Daniel'sche Chaostheorie“, welches ich nach einer alkoholisierten Nacht geschrieben habe.
Es ist tatsächlich die Grundstory von „Der Zauberer“. Und das sind diese Momente, in denen man die Polizei zu den Lommels schicken möchte, nicht um sie zu belästigen oder sie zu beleidigen. Weil ich denke nicht, dass sie Hanfpflanzen züchten, sie uns penetrant das Kino kaputt machen möchten oder sie anderweitige kriminelle Adern besitzen.
Ich bin nur besorgt um ihre Gesundheit, denn wer solche Einfälle hat, wer Küblböck endlos lange singen lässt, zu einem angeblichen Vorstellungsgespräch nach Hollywood schickt, ihn fragen lässt, ob er denn nun sterben müsse oder wer den griesgrämigen Bäcker von nebenan die verlorene Jugend durch Daniel-Songs schenkt, der kann nicht gesund sein, nein, das kann nicht sein. Wir brauchen die Männer mit den weißen Anzügen und den Einläufen.

Extra-Test: 

"My life is magic." Wohl dann aber doch nicht so. Daniels Zauber war nicht stark genug.

Autor: Iso - Der Zauberer

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