Alleine diesen Sommer gab es zwei Filme, die sich auf
komödiantische Weise mit dem Untergang der Welt auseinandersetzten. Zum einen gibt es da THIS IS THE END, der in James Francos Keller angesiedelt ist, bei dem
derzeitige Köpfe der Hollywoodkomödie wie Seth Rogen oder Jonah Hill sich
selbst verkörpern und der ähnlich aufs männliche Genital fixiert zu sein
scheint wie es der zeitgenössische Trend eben erfordert. Die ungleich viel
versprechende Alternative bietet der britische Regisseur Edgar Wright, womit seine
Cornetto- (oder Blood & Ice Cream-)Trilogie ihren Abschluss findet. Die
beiden irrsinnig lustigen Genre-Hommagen SHAUN OF THE DEAD und HOT FUZZ
erfreuen sich zurecht hoher Beliebtheit, zählen vielleicht sogar zu den besten
ihrer Art. Nach einer Zombieepidemie im Geiste Romeros und Actioneinlagen in Buddy-Manier
widmet sich Wright nun den Alien-Invasionsfilmen der fünfziger Jahre. Viele
Vorzeichen lassen auf ein großartiges
Finale hoffen: Das Setting ist wieder ein englisches Örtchen, Simon Pegg
verkörpert wieder eine Figur, die große Schwierigkeiten mit dem Erwachsenwerden
hat (namentlich Gary King) und Bier wird auch reichlich fließen. In natura
stellt sich das alles dann als ein wenig abgenutzt heraus.
Zwar sind einige Reaktionen der Figuren erneut herrlich irrational (der pub-crawl wird fortgesetzt obgleich man sich im Angesicht der außerirdischen Eindringlinge in unmittelbarer Gefahr befindet / dem urplötzlich äußerst verdächtig agierenden Kameraden wird teils bedingungslos vertraut), doch haben ja schon Shaun und Ed den Untoten im Hintergarten unbeholfen mit der eigenen Plattensammlung zugesetzt. Dies ist noch als amüsantes Plus zu verzeichnen. Auch andere Ideen, wie das die in den letzten Jahrzehnten rapide zunehmende globale Vernetzung ein Werk der Invasoren sei, sind kreativ. Auf der anderen Seite ist eine bedenkliche Einfallsarmut zu verzeichnen: Von Pub zu Pub geht es in leichter Variation voran, hier wird mal zusammen ein Pint geleert, da wird über alte Zeiten und unvermeidliche Veränderungen gequatscht, dann muss eine Gruppe Außerirdischer (die sich als erstaunlich schwach herausstellen) verdrescht werden, dass die blaue Körperflüssigkeit nur so umher spritzt. Auch die Verweise auf stilbildene Science-Fiction-Filme wie am stärksten beansprucht INVASION OF THE BODY SNATCHERS halten sich stark in Grenzen, zumal sich unter anderem Robert Rodriguez 1998 mit THE FACULTY ohnehin schon an einer parodistischen Gestaltungsform versucht hat. Selbst Gastauftritte von Pierce Brosnan oder Mark Heap (sagt einem der Name überhaupt was, wenn man SPACED nicht kennt?) können das getrübte Gesamtbild nicht wirklich aufbessern. Somit ist THE WORLD’S END zwar kein schlechter Film, eine Enttäuschung ist er leider allemal.
5 / 10
Autor: DeDavid
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