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Donnerstag, 20. Dezember 2018

In den Fängen der Popkultur - Kritik: Under the Silver Lake (2018)


Nach seinem Independent-Horrorfilm-Hit »It Follows« (2014) hat David Robert Mitchell mit seinem folgendem Kinofilm »Under the Silver Lake« ein Werk vorgelegt, das sich von dem Stil seines vorherigen Films stark unterscheidet, denn in diesem Film beherrscht nicht der Horror, sondern das Element der Groteske vor. Wo »It Follows« ein ernsthaft orientierte Rückbesinnung zu dem Horrorkino des John Carpenter und seinen Synthesizerklängen darstellte, ist sein neuester Film ein augenzwinkernd postmoderner und verspielt inszenierter Neo Noir, in dem Andrew Garfield sich als unbeholfener und oft notgeiler Hobbydetektiv auf die Suche nach seinem verschwundenen Schwarm begibt und damit in ein irrsinniges Netz an Verschwörungen driftet. Was beide Filme aber eint, das ist die Liebe zum Kino, die beide Werk durchströmt. In »It Follows« adaptierte Mitchell ein Horrorkino, das sich auf die Ikonen des Genres, Wes Craven und John Carpenter, beruft, die ihre Jugendlichen in den Suburbs dem vermeintlichen Bösen in verschiedenen Gestalten aussetzten, aber im Kern Geschichten über das Erwachsenwerden waren. Mitchell tat es ihnen mit seinem Film nach. Sein neuer Film, mindestens ähnlich souverän arrangiert, stellt eine ulkige Reise durch Los Angeles/Hollywood dar, einem Ort der Mythen und der Ort des Kinos, das eigentlich in diesem Film immer wieder präsent wird – vor allem über die verschiedenen Plakate, die unter anderem im Apartment des Protagonisten hängen (u.a. findet man dort Hitchcocks »Rear Window«, den der Film sehr augenzwinkernd zu Beginn zitiert).


 Immer wieder schleichen sich aber auch in dieses Folgewerk Momente, die an »It Follows« erinnern, wenn zum Beispiel der von Andrew Garfield verkörperte Protagonist Sam vor einer unbekannten männlichen Gestalt in der Nacht flieht, von der wir nur einen großen Schatten erhaschen, der an das Monster aus dem Vorgänger angelehnt ist. Oder wenn eine mystische Eulenfrau – die wir durch einen Schauercomic im Film kennenlernen – gespenstisch durch Häuser und Appartments streift, eine Gestalt, die am Ende  aber auch wiederum sehr ironisch gebrochen wird. So könnte man dann weiterhin mutmaßen, dass es auch hier zumindest um eine Coming-of-Age-Geschichte geht, so wie in Mitchells vorhergehenden Filmen. Garfield spielt eine Twens, der einem Apartement lebt, einen schicken Wagen fährt, aber eigentlich nie zu arbeiten scheint (auch wenn die Frage immer im Raum steht) und mit der Miete im Rückstand ist. Seine Figur ist ein Herumtreiber, ein Nichtsnutz, jemand, der nichts tut, in den Tag hinein lebt und es vor allem zu lieben scheint, auf die Hintern der Frauen zu starren. Seine Mutter ruft ständig über Telefon an, um Janet Gaynor an zuhimmeln. Er liest Comics. Draußen geht ein irrer Hundekiller um. Mehr bewegt sich in seiner Welt aber auch nicht. Man könnte also auf die Idee kommen, dass es sich bei ihm hierbei schlichtweg um eine Verliererfigur handelt.

Bis eines Tages im Pool seines Apartment-Komplexes eine junge Frau mit ihren Hund auftaucht, in die er sich schlagartig verliebt. Der Film wird zu einer Boy-Meets-Girl-Geschichte. Es kommt zu einem ersten Kennenlernen, das aber jäh unterbrochen wird als ihre Zimmergenossinnen nach Hause kommen und an dessen Ende eine erste Irritation gesetzt wird (ein Mann in Piratenuniform).
Am nächsten Tag ist die Angebetete verschwunden und es beginnt für ihn eine Odyssee durch die geheimen Seiten der Stadt der Träume, in denen er Schauermärchen, verrückte Piratenmänner, Stinktieren, wahnhaften Schriftstellern, James Dean und Newton, Obdachlosenkönigen, Jesusanbetern, satanischer Popmusik, Mitchells eigenen »Myth of an American Sleepover«, dem greisen King der Popmusik und vor allem vielen verschiedenen Frauenfiguren begegnet und man bisweilen in geheimen Gängen oder Bunkern landet, die unter Hollywood schlummern. Erzählt in innerhalb von überrascht kurzweiligen 140 Minuten. In diesem Film wird alles in einen Topf geworfen und kräftig umgerührt. Eine skurrile Idee folgt auf die nächste Idee und das oft, obwohl der Film mit der vorherigen Idee nochmal nicht mal ganz fertig war. Der Film berauscht sich an seinen Ideen und verliert sich in seinem Kosmos an Verschwörungen.



Dieses Werk ist wahrscheinlich am ehesten als ein comichaft-originelles Spiel in poppigen Farben gedacht, das ausufernd mit popkulturellen Referenzen hantiert und daraus seine Faszination zieht. Der Film unterläuft ganz bewusst die Erwartungen seiner Geschichte, spielt mit Zeichen und Symbolen, die sein Protagonist entdeckt und mit denen er sich auf seine mysteriöse Schnitzeljagd begibt, die am Ende auch irgendwie eine Kreisbewegung ist. Der Film denkt vieles nicht zu Ende und hat einen Hang zur surrealen Verschlüsselung. Frauenfiguren assoziiert der Protagonist mit Hunden. Da geht es dann um den männlichen Blick, den Mitchell überaus ironisch parodiert. Ob das darüber hinaus noch mehr sagt und vielleicht ein Schlüssel zur Identität des Hundemörders ist, der den ganzen Film am Rande durchzieht, das bleibt ein Geheimnis des Films, der es ganz besonders am Ende in Gestalt des Obdachlosenkönigs noch einmal deutlich machen will. Die Frage dabei ist auch inwieweit der Film aus der Subjektiven seines Protagonisten erzählt, also im Grunde auch ein unzuverlässiger Ich-Erzähler vorhanden ist, der uns seine eigene Realität präsentiert. Hinsichtlich der surrealen Einschläge des Films und der Affinität des Protagonisten für Verschwörungstheorien würde solche Einstellung durchaus Sinn machen. Und es wäre nicht der erste Noir, der mit solchen Mitteln arbeitet. Aber auch das wird nie selbst vom Film verifiziert.

Schließlich lässt Mitchell seine ulkige Detektivgeschichte irgendwann zu einem Abschluss kommen in einer Welt, in der wir am Ende wissen, dass nichts mehr ist wie es scheint, alles in Frage zu stellen ist und wir am besten über das Gesehene schweigen sollten. Auch das bringt ihn wieder in die Nähe von »It Follows«, denn wie dieser, kann man auch dieses Folgewerk als eine Art Paranoiakino kennzeichnen, wenngleich es Mitchell es in diesem Fall in Groteske, bisweilen Absurde übersteigert. In der Welt von »Under the Silver Lake« wirkt abschließend nichts mehr real. Wir haben uns mit dem Protagonisten in einem Dickicht der Fiktion verloren. Es war aber eine reizvolle Reise, die man wahrscheinlich auch gerne öfters antreten wird.


7.0 / 10

Autor: Hoffman 




Dienstag, 31. Januar 2012

Kritik: Boy A



Hoffmans-zügellose-Fanboy-Geschichten:
oder alternativ die Chronik eines alten Mannes, der nicht mehr fähig ist scheinbar rational logisch zu agieren. Irgendwann musste ich das Problem bei der Wurzel packen und wie gesagt und ich hatte es schon anderweitig geahnt, ich werde mit der Zeit immer mehr Fanboy von irgendwelchen hippen und modernen Schauspielern der heutigen Generation/das Ende: Ich hatte es schon vermutet, nun scheint es klar: Ich bin nun auch Fanboy von Andrew Garfield, hurra. Zum Glück noch nicht allzu extrem. So folgte aber "Boy A" (Deckname für Minderjährige, welche sich strafbar gemacht haben, um ihre Existenz zu schützen) von John Crowley aus dem Jahre 2007 nach dem Roman von Jonathan Trigell und wie es scheint auch hier nach wahren Begebenheiten.


Zugeben, die Story des Films mag dabei wenig originell oder innovativ daherkommen, die Karten (der Geschichte) werden hier neu gemischt und eben anders verpackt, das Grundschema bleibt eigentlich dasselbe. Mittelpunkt dieser Geschichte ist ein Jungen, über seine Schuld, seine Resozialisierung, seine Eingliederung in das normale Leben und irgendwie auch seine Suche nach der eigenen Identität, somit doch interessant und gut gestaltet: Neues Leben, neue Identität, nach vielen Jahren im Knast (damalige Tat: Mord) , in der er seine fast vollständige Jugend verbrachte, kommt der 24-Jährige Jack (neuer Name, neues Leben, sichere Existenz) frei und bekommt das Angebot auf eine zweite Chance im Leben, um sich wieder ins normale Leben einzugliedern, doch wie auch so oft wird er von seiner eigenen Vergangenheit eingeholt.



Eigentlich eine Geschichte, die mir persönlich schon viel zu oft erzählt wurde, nun gut. Hierbei lag mein "Sichtungsgrund" auch nicht an er Story, sondern wegen wie erwähnt Andrew Garfield, Fanboy und so. Und ehrlich, ohne zu übertreiben (nur ein bisschen), jener trägt den Film. Denn Garfield liefert eine wirklich starke Leistung ab, überzeugt insofern, dass er es schafft den Charakter des geläuterten Jacks, der das Vergangene hinter sich lassen will,  sympathisch wirken zu lassen, sodass man mit ihm liebt und leidet, trotz seiner grausamen Taten aus der Vergangenheit. Mit viel Herz und sehr ergreifend dargestellt von Garfield, welcher sich mehr als gut in die Rolle einfühlt. Toll. Nicht zu vergessen, über einen reichlich interessant-prävisionären Tanzstil verfügt er auch noch. Neben ihm aber überzeugend agierend Peter Mullan als Jack´s Betreuer Terry, welcher auch mit eigenen Problemen zu kämpfen scheint und das gerade die Vernichtung jeder Hoffnung für die Zukunft des Jungen ist, doch versucht er Jack überall zu helfen wo er nur kann. Auch von Mullan sehr herzlich und liebevoll gespielt. Und so entsteht zwischen den Beiden eine besondere Harmonie bzw. Beziehung, die einem Vater mit dem Sohne gleicht, sehr rührend verkörpert.


Die Regie von Crowley überzeugend, interessant und sehr einfühlsam erzählt, auch wenn zwischendrin mit kleinen Längen meiner Meinung nach verziert. Zudem mit verschiedenen Handlungsebenen (Gegenwart - Vergangenheit) bzw. Rückblenden, einmal Jack´s Geschichte nach dem der Entlassung und seinen Versuch der Rehabilitierung und seine Vergangenheit bzw. das Geheimnis, welches zunächst im Dunkeln scheint. Was passierte? Was tat er? Eindeutige Antworten gibt es dennoch nicht. Dort geschildert werden zwei verschiedene Jungen und man fragt sich selbst. Welcher von ihnen ist Jack, anfangs? Eine interessante Frage, die mich bei den Rückblenden durchaus beschäftigte. Da kann man durchaus verzeihen, dass die Hintergründe der damaligen Tat nicht im Ganzen sorgfältig geschildert werden, dies sei vergessenen. Denn mehr geht es doch um das Leben nach der Einlösen der Schuld, ein Leben danach... versuchen weiterzuleben. Sich erneut einzuordnen in die Gesellschaft um sich dabei auch selbst zu finden. Dabei kritisiert Crowley zudem die Sensationsgeilheit der Presse und Medien. Was letztlich eine gewisse Tragik enthält. Crowley versucht seinen Hauptprotagonisten (Pseudonym: Jack) sympathisch und freundlich darzustellen, weit weg von dem typischen Klischee eines Straftäters, denn auch jene können eine Läuterung erfahren und sind Menschen, ob man es glaub oder nicht, es stimmt. Und so wird der Täter letztlich zum verzweifelten und einfühlsamen Opfer. So mag sein Schicksal durchaus aufwühlen und bewegen.



Auch wenn ich sagen muss, dass Klischees hierbei durchaus meiner Meinung nach vorhanden sind, die Erzählstruktur und der Film an sich blieben aber authentisch und glaubwürdig gestaltet, auch wenn ich diese Geschichte schon viel zu oft gehört habe, hier mit anderen Aspekten und Zutaten. Immerhin noch sehr sauber und außerdem noch sehr gut in den klaren und intensiven Bildern der Kamera festgehalten.


Unterm Strich bleibt dann mir nur noch zu sagen, dass "Boy A" doch insgesamt ein gelungener Film zum Thema der Schuld und dem Neuanfang einer neuen Identität bzw. der Suche nach jener. Dabei getragen von Andrew Garfields starkem Schauspiel. So zusammengefasst für mich sehenswert, nicht neu, aber gut.



7 / 10

Autor: Hoffman

Dienstag, 3. Januar 2012

Kritik: The Social Network


»This is your time«

Warum macht heute von allem möglichen Zeug irgendeinen Film? Warum bloß? Gehen Hollywood und Co. die Ideen aus? Wahrscheinlich, ich meine sogar sehr wahrscheinlich. Nun gibt es sogar einen Film über Facebook, toll nicht? Aber bevor ich hier mit den Worten zu diesem Film fortfahre nun wieder ein bisschen reaktionäre, paranoide und veraltete Weltsicht der Extraklasse mit Hoffman, denn einfach gesagt: Hoffman sagt: Facebook ist böse, so unheimlich böse. Weshalb man schnell festgestellt haben sollte, dass ich bei dem teuflischen Verein nicht angemeldet bin. (Paranoia schlägt zu) Die klauen meine Daten, niemand klaut meine Daten. Die kriegen sie nur über meine verfaulte und zerstückelte Leiche, vorher nicht. So kann man wie gesagt schnell erkennen was ich für eine Meinung von diesem "Facebook" habe. Ich hoffe man sollte erkannt haben, kein sehr gutes Bild, ich könnte in der Hinsicht auch ausführlicher werden, zitieren und man weiß schon was ich meine, lasse es aber, um endlich zum eigentlichen Punkt zu kommen. "The Social Network von David Fincher (Ein Regisseur des Vertrauens) aus dem Jahre 2010, wieder basierend auf irgendeinen Buch, was wiederum auf anscheinend fiktiven Fakten beruht (richtig gelesen), denn was nun Wahrheit und Fiktion kann ich für meinen Teil nicht mehr beurteilen.



Glücklicherweise schildert Fincher hierbei nur die Vorgeschichte des Ganzen, die Geschichte des Gründers von Facebook: Mark Zuckerberg. Ohne dabei allzu sehr zu glorifizieren, denn das Thema Facebook dient nur als Aufhänger für mehr für eine Story um Macht, Gier, Freundschaft, Loyalität, Geld, Verrat und Betrug, fein zusammengemischt und besonders für das junge Publikum (damit meine ich jugendliche Nutzer des Netzwerks und nicht Kinder ab 6 Jahren) ansprechend gestaltet, fast ein bisschen Manipulation könnte man dahinter vermuten, denn wer würde nicht in einen Facebook-Film gehen? So zeigt Fincher in seiner clever erdachten Story den Aufstieg des Mark Zuckerberg, zwischen Nerd und Genie, seinen Weg des jüngsten Milliärds aller Zeiten (wird vermutet), der zwar das Internet insofern revolutionierte (Das habe ich nicht ehrlich geschrieben?!) und die Jugend mit Facebook bereicherte, doch dadurch seine Freundschaften vernichtete...

Interessant besetzt, mit vielen jungen Gesichtern, die wahrscheinlich noch großes vor sich haben, so natürlich einmal Jesse Eisenberg als Unsympath Mark Zuckerberg, von Eisenberg feinfühlig dargestellt, in der Hinsicht aber präzise, nerdig-nervös und skrupellos, fast herzlos und dabei unheimlich arrogant, zu dem noch ein paar kleine Neurosen und schon spielt Eisenberg den Zuckberg, dies selbstredend sehr gut und durchaus überzeugend. Auch wenn ich dabei zugeben muss, dass es nicht Eisenberg war, der mich wirklich faszinierte war eher Andrew Garfield (ich vermute in nächster Zeit könnte dieses nervige Fanboy-Zeug auch bei ihm losgehen)(ich ergänze kein gutes Zeichen). Mit seiner starken Performance als Eduardo Saverin, ein interessante Darstellung angereichert mit Tiefgang, der Charakter an sich hier aber auch feiner, sensibler und sympathischer gezeichnet, als im Falle des Zuckerbergs mit dem hier wohl eher noch böse abgerechnet wird, das macht das Ganze aber umso so sympathischer und meiner Meinung nach ein Stück weit gelungener. Auch interessant scheint dabei noch Justin Timberlake als Napster-Mitbegründer Sean Parker, jedenfalls irgendwie ironisch, wenn man an Timberlakes Karrieren anderweitig bedenkt, aber auch Timberlake erbringt eine wirklich gute Leistung und weiß absolut zu überzeugen, als von sich selbst stark eingenommener Parker. Passender Cast auf jeden Fall.



Und Fincher selbst wagt sich erneut, nach "Benjamin Button", auf ungewohntes Terrain, könnte man jedenfalls denken, meistert den Stoff aber gekonnt, zunächst mit verschiedenen Ebenen, so gesagt durch Rückblenden, aus drei oder würde man dann sagen vier(?)verschiedenen Perspektiven genauer beleuchtet (Zuckerberg, Saverin, Winklevoss-Brüder), von der Grundidee bis zum Rechtsstreit, interessant gestaltet und dabei packend erzählt, dafür aber überraschend locker-entspannt und regelrecht gelassen, aber so auch irgendwie massig gefüllt an faszinierenden Hintergründen und auch für Menschen wie mich logisch strukturiert. Wie gesagt besonders schön ist natürlich, dass Fincher seinen "Helden" weder glorifiziert noch als großen Gutmensch darstellt, sondern wunderbar bösartig bleibt und ihn als arroganten Unsympathen, ja fast als Soziopathen skizziert, aber das sei mal dahin gestellt, das macht die Figuren an sich aber teilweise so interessant, fand sie zwar etwas glatt, aber doch hintergründig bzw. einige könnten fast als subtile Karikatur durchgehen. So auch, das erwähnte ich auch, für die Jugend spannend gestaltet, rund um Facebook und dessen Schöpfer, obwohl der Streifen an sich dann doch recht wenig mit Facebook zu tun hat, wohl ein Film in dem Fincher verschiedene altbekannte Zutaten miteinander verbindet und sie gekonnt modern mischt. Weiterhin gibt es in technischer Hinsicht natürlich wenig auszusetzen, erstklassig gefilmt, mit hochqualitativen und extrem schicken Bildchen und einer visuell umwerfenden Optik, ich konnte mich nicht satt sehen, an genau dieser. Fand ich sehr stillvoll, dabei stechen natürlich einige Sequenzen besonders heraus, technisch gesehen, aber alles sehr fein.




Dazu noch eine exzellent komponierte musikalische Untermalung von Trent Reznor und Atticus Ross, die auf mich fast eine elektrisierende Wirkung auswirkte, jedenfalls gut eingesetzt und schön gemacht bzw. passend. Gefiel mir. Und außerdem noch ein starkes Drehbuch von Aaron Sorkin, mit geschliffenen und pointierten Dialogen, wodurch das Werk auch seinen Schwung und auch seine "Leichtigkeit" hernimmt.



"Ein amerikanischer Meilenstein" - Peter Travers, Rolling Stone
Dies steht nun dick und fett gedruckt (noch mit vier Sternen veredelt) auf dem Cover des Films, dem stimme ich nicht zu. Denn erstens wenn ich was von ´amerikanischen Meilenstein´ lese denke ich eher an Kilometer(meilen-)stein, ala Kilometerstein 375, wozu dieses Stück Zelluloid keineswegs zählt und auch kein filmischer Meilenstein, da ich nicht als besonders herausragend in Hinsicht auf die Filmgeschichte sehe, trotzdem ein mehr als gelungenes Werk über den Menschen bzw. Schöpfer hinter der "Internetrevolution" Facebook, zwischen Wahrheit und Fiktion. Kurzweilig, aber doch großartig inszeniert, mit hervorragenden Drehbuch und tollen Darstellern, deshalb doch insgesamt ausgezeichnet.



 8 / 10

Autor: Hoffman