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Mittwoch, 15. August 2018

Marvel macht Pause - Kritik: Ant-Man & Wasp (2018)



Nach seinem schwerwiegenden Vorgänger »Infinity War«, in dem es für das Marvel Cinematic Universe um alles oder nichts ging, backt der nachfolgende Film, »Ant-Man & the Wasp«, nun wieder kleinere Brötchen und ist so vor allem ein Werk, das vor allem - wie sein Vorgänger »Ant-Man« - etwas familiäres an sich hat. Man könnte aber auch sagen, dass das Chaos, das der zweite »Ant-Man« anzettelt, stets übersichtlich ist. Man läuft nie Gefahr, aus der bieder-bunten Gefälligkeit dieses Werkes herausgeworfen zu werden. Er macht das, was schon der vorherige Film gemacht hat und dabei bleibt es. Der Film setzt nach den Ereignissen von »Civil War« ein, in dem sich statt mit Argumenten zu fechten, Iron Man und Captain America durch private Konflikte, wie auf einem Kinderrspielplatz kloppten, aber am Ende sich doch wieder ganz gern hatten.

Scott Lang (Paul Rudd) steht seitdem unter Hausarrest und beweist, dass man auch unter dieser Hürde noch Spaß mit seiner Tochter haben kann. Auf der anderen Seite versuchen Hank Pym (Michael Douglas) und Hope (Evangeline Lilly) einen Weg zu finden, um Frau/Mutter Jane van Dyne (darf dafür auch Wunderheilerin spielen: Michelle Pfeiffer) aus dem subatomren Raum zu holen und benötigen bald schon Scotts Hilfe. Damit ist das Ziel des Films definiert. Es geht um die Suche nach der verschollenen Mutter. Und da hört der eigentliche Plot des Films aber auch schon auf. Denn der Rest des Films ist eine einzige, zwischen geschwätzig und temporeich pendelnde, Verfolgungsjagd, die sowohl Protagonisten als auch Antagonisten stets hin und zurück, hin und her, durch San Francisco führt. Immerhin bleibt das, trotz einer redundanten Länge von knapp zwei Stunden für ein Nichts an Geschichte, vergleichsweise kurzweilig. Im Verlaufe der Geschichte jagen sie alle nach einem schrumpfbaren Labor, das man auch als Reisekoffer mitsichtragen kann und in dem sich der Tunnel zur subatmoren Ebene befindet. Das Labor ist folglich ein McGuffin, das den spielerischen Ton des Films unterstreicht, der sich mit seinem Gimmick, alles zu vergrößern oder zu verkleinern, reichlich austobt. Zudem ist es wohltuend, dass der Film immerhin niemals vorgibt mehr erzählen zu wollen als er wirklich tut, wie es so manch anderer Marvelfilm gerne tut, aber am Ende genauso wenig erzählt wie dieses im Kern versöhnliche Werk, das uns ganz offen in seine Karten schauen lässt und einfach nur Spaß machen will.

Das macht den Film sympathisch. Dagegen muss man aber sagen, dass der Film dadurch sehr banal am Ende des Tages erscheint. Denn es ist eine typische formelhaft gestrickte Marvelcomedy, die sich ausgiebig dem Screwballhumor hingibt, die aber dem Pathos oder zum Beispiel der tragischen Geschichte seiner Antagonistin Ghost nicht traut, darüber lieber noch einen infantilen Scherz setzt, damit der Zuschauer auch gar nicht in die Versuchung gerät über diese antagonistische Figur zu reflektieren. Das würde wahrscheinlich zu viel Chaos in dieses familiäre Universum bringen. Dafür darf der hysterisch-hippelige Michael Pena wieder einmal aus allen Rohren plaudern. Ernsthaftigkeit steht dem Gag da nur im Wege. Die Bösewichte in diesem Marvelfilm sind zudem überhaupt keine Gegner, auch sie existieren - wie der Plot - als Alibi, denn eine wirkliche Gefahr geht von ihnen zum Großteil nicht aus, sie stehen ein wenig im Weg herum, zögern das Erreichen des Ziel heraus, aber etwa sind sie im Herzen doch irgendwie gute Menschen (treudoof: Laurence Fishburne), die aus dem Blickwinkel der Protagonisten falsche Wege beschreiten müssen oder viel zu laut schreiende Gockel (Walter Goggins), die am besten sind, wenn sie die Flucht ergreifen.

Außerdem sollte man festhalten, dass der Film, trotz der Tatsache, dass der Film schon im Titel damit wirbt, »The Wasp« einzuführen, das Werk an sich mit der Heldin wenig anfangen kann. Oder um es schlicht auf den Punkt zu bringen: Evangeline Lilly ist es einfach. Sie kämpft jetzt mit Rudd an seiner Seite. Der Film macht keinen Diskurs in dieser Hinsicht auf. Verweigert sich durch Schweigen. Und damit hat sich die Diskussion zum immer noch sehr stiefmütterlich behandelten Thema Superheldinnen für den Film beendet. Folglich ist der neuste Marvelfilm insgesamt ein harmlos arrangierter Lückenfüller dieses ambitionierten Universums geworden, das brav das bedient, was von ihm erwartet wird, nämlich Kasse zu machen und die Superhelden auch weiterhin erfolgreich im Kino zu halten. Es ist ein seichtes Werk, dem man gewiss mit einmal sehen genug Aufmerksamkeit geschenkt hat. So zeichnet den Film seine Leicht- und Luftigkeit aus, mit der er sich am Ende wiederum auch auflöst.


5.5 / 10

Autor: Hoffman 

Mittwoch, 21. Oktober 2015

He'd like to come and meet us - Kritik: Starman (1984)



Carpenter macht nun seinen eigenen »E.T.«, das ist anders als es zu erwarten war, näher an dem Film, der ihn damals den Erfolg von »The Thing« strittig gemacht hatte: Vielleicht war es ein Anbiederungsversuch von Carpenter an das Publikum, für den Erfolg und die Versöhnung mit ihm, vielleicht aber auch nur eine Auftragsarbeit, wobei Carpenter dafür wiederum äußerst lautstark auf Spielbergs Pfaden wandert, um sein eigenes Kinomärchen zu kreieren. Viel offensichtlicher, als bei »E.T.«, bedient sich Carpenter da nur noch bei Spielbergs »Unheimliche Begegnung der dritten Art«, wenn es um friedlichen Kontakt, Versöhnung, Krater und das freundschaftliche Miteinander geht, plus einer Romanze zwischen Mensch (Karen Allen mit schwarzer Lederjacke!) und Alien (Jeff Bridges), das die Gestalt des verstorbenen Ehemannes angenommen hat. Carpenter blickt also nicht aus den Augen eines Kindes, sondern aus denen einer (starken) Frau darauf. Das ist zwar ohne Ecken und Kanten, aber dafür mit jeder Menge ausgefallener Klischees.

Jeder Ansatz, der also versucht den Figuren Tiefe zu geben, zeichnet sie nur noch klischeehafter ab. Aber Carpenters Film ist trotz (oder gerade wegen?) seiner Unbeholfenheit irgendwie angenehm, was vielleicht auch der sehr dezenten und unspektakulären Erzählweise geschuldet sein mag. Viel Zeit für große Reden verschwendet Carpenter nicht, sondern stürzt sich direkt, aber gediegen, in sein Road-Movie. Charmante Züge findet er in seinen humorvollen Momenten einer solchen Geschichte, wenn die Kommunikation und Annäherung an diese fremde Welt durch Bridges Charakter erfolgt, das ist regelrecht drollig und ulkig zu beobachten. So ist Carpenters Film ganz im Sinne des Themas natürlich absolut naiv geworden, aber dabei putzig, auch wegen der 80er-Jahre-Verortung. Andererseits mutet das aber oberflächlich an, da alles so beiläufig erzählt wirkt, es gibt keine richtigen Konflikte, es fehlt die emotionale Dramatik, die nur in kurzen Momenten aufblitzt. Es bleibt nichts. Als Beispiel die irdischen Verfolger von Polizisten, Militär und den »reinen« Wissenschaftlern, die es ja schon bei Spielberg gab, werden gerade noch halbwegs angerissen und wirken letztendlich ziemlich unwesentlich. Wohl dosiert sind dazu die Explosionen, eine davon, die in einem lodernden (wie die Flammen!) und pathetischen Errettungsmoment (mit heroischer Untermalung) mündet. Schön ist da auch das Zusammenspiel von Karen Allen und Jeff Bridges, bei dessen Romanze Carpenter seine gefühlsbetonte Seite preisgeben darf. Diese verträumt-romantische Stimmung ist wohl die große Stärke von Carpenters »Starman«, ein irgendwie ganz niedlicher Film, dennoch ohne, dass er jemals die Klasse Spielbergs erreicht.


5.0 / 10

Autor: Hoffman 

Freitag, 6. Juni 2014

»Geld ist eine Hure, die niemals schläft« - Kritik: Wall Street 2: Geld schläft nicht (2010)


»Jemand hat mich erinnert, dass ich mal gesagt habe: Gier ist gut. Das scheint jetzt legal zu sein.« - Gordon Gekko ist also zurück und damit auch Michael Douglas, sein erster Auftritt erfolgt im bluesbrothersartigen Stil, doch das Fazit seiner Rückkehr ist ernüchternd, nicht nur für ihn, sondern auch für mich. Denn er ist einsam und ich bekomme diesen Film, er muss sich wieder aufbauen und ich muss meine Worte niederschreiben. Gelungen sind sie ja, die Hochglanzbilder der Skyline New Yorks, die voller Dynamik stecken und das eilende Stadtleben aufzeigen. Nur der weichgespülte Soundtrack arbeitet scheinbar strikt dagegen. Aber da strahlt und glänzt die Wirtschaft noch! Die Nachrichten sind stets präsent. Wenn Stone sich in seinem Aktienmarkt (für wirklich kurze Sekunden) verliert in all diesem Trubel von Zahlen, Werten und Daten, dann ist das wirklich spannend mit anzusehen. Die Börse als Jahrmarkt, voller Wirren, Einflüsse und Komplikationen und Maschinen, die immer mehr das Geschäft bestimmten und der Mensch, der damit in den Hintergrund rückt. Ist er überhaupt noch fähig dieses Geschäft zu verstehen? Stone führt diesen Prozess schließlich auch zur Finanzkrise, das was ihn ja zu einem zweiten »Wall Street«-Film im ungefähren veranlasste, welche er schon früh in seinem Werk mehrmals andeutet. Die Sicherheit, die schlartig zur Unsicherheit und Depression wechselt. Stone interessiert sich zeitweise auch mehr für die Menschen dahinter und die Auswirkungen von diesem Verlust, auch wenn das hier nur kleinbei abgehandelt wird, in Form von Jake´s Mentor (= Frank Langella), und er stilisiert seinen Gordon Gekko als Prediger und Prophet dieser Krise.



Wie Stone selbst meint, geht es in »Wall Street: Moner never sleeps« um drei verschiedene Generationen, die sich dem wirtschaftlichen Klima auf verschiedene Weise anpassen müssen oder angepasst haben. So zählen Shia Labeouf und Carey Mulligan zu der dritten Geneneration, Labeouf als Jungbroker Jake, der in dieser wirtschaftichen Welt aufwuchs, durch seine Mutter (zerzaust: Susan Sarandon). Er gehört zu einer neuen Generation, die idealistisch ist und ihre Kraft in neue Energien steckt. Dann die Budfoxgeneration der tonangebenden Broker, hier durch den arroganten Nimmersatt und Antagonisten Bretton James (kaltblütig: Josh Brolin) symbolisiert und die erste Generation, die sich zunehmend mit der Materie überfordert sieht (Langella & Sarandon). Einzig Gekko (=  Wolf im Schafspelz) scheint derjenige zu sein, der dieses komplexe Netz der Wirtschaft noch durchblicken kann. Die Welt ist eben schneller geworden, Stone´s Film genauso, wie erkennbar am Motorbike des Jungbrokers. Stone präsentiert die Wirtschaft aber auch als Geflecht aus Intrigen, Machtspielen, Konkurrenzkämpfen, Verschwörungen (in- und untereinander) und Racheschwüren. Die Börse als kleines Schlachtfeld, während der Krise mit fallenden Dominosteinen, die diese wirtschaftliche Apokalypse verkünden.



Da will man natürlich kleine technische Spielereien nicht missen, die dieses Haifischbecken und chaotische System umso schöner verdeutlichen, mit flotten Schnitten und Splitscreens, leider viel zu selten ist dies hier anzutreffen, viel zu angepasst scheint Stone geworden zu sein. Denn statt »Wall Street: Money never sleeps« einfach zu einem spannenden Wirtschaftskrimi zu machen, was er in Ansätzen ja ist, schustert er lieber ein sentimentales Familiendrama herum, einem Konflikt zwischen Vater (= Gekko) und Tochter, die sich von ihm entzweit hat und ihm misstraut. Er (= der Geläuterte; für den nicht mehr Geld, sondern Zeit das wichtigste Gut ist) bemüht sich um die Näherung, doch sie glaubt, dass der Schakal noch immer in ihm schlummert. Stone verfängt sich aber in seinem Familiendrama, nicht nur, dass es zum Teil ziemlich aufgesetzt ist, sondern es nimmt dem Film dabei einen immensen Teil seines Tempos (was der Film dringend notwendig hat), das liegt aber auch daran, dass Mulligan hier auch nur den einen einzigen Trauerblick zu beherrschen scheint. In Kombination mit einem tränenvergießenden Labeouf ist das übrigens mehr befremdlich, denn tragisch.



Diese ganze Familiengeschichte ist viel zu rührselig aufgebacken und zu tränenreich für meinen Geschmack umgesetzt, das trieft hier ja nur so davon. Es ist ja ein logischer Werdegang, dass Stone hier Gekko durchaus menschliche Komponenten miteinräumen möchte, um den Charakter weiterzuentwickeln. Manchmal scheint die alte Kraft in kurzen Momenten ja nochmal durch, zumeist sind es jene Momente, die ganz und gar dem spielfreudigen Michael Douglas gehören als Gorden Gekko (»Geld ist eine Hure, die niemals schläft«), mit Seitenhieben seinerseits, der das Unheil in den Spekulationen, der Fremdfinazierung und den Überschuldungen sieht, die allesamt in die Endstation Bankrott führen. Dagegen verblasst Labeouf im direkten Vergleich, wobei es ist nicht Labeouf ist, vielmehr ist es die zahme und fügsame Rolle des Jungbrokers, der neben dem großen, bösen Wolf wirkt wie ein Lamm. Interessant ist es ja, dass Labeoufs Charakter drei Mentoren und ihre drei verschiedenen Auffassungen der Börsenwirtschaft kennen lernt, leider bleibt auch dieser Aspekt eher an der Oberfläche behaftet. Ich will aber nicht leugnen, dass Stone´s Film dabei durchaus Unterhaltungswert (ja, dank Douglas) hat, besonders wenn es zum Spiel zwischen den Menschen wird. Aber wie genauso wie dieser Film endet, so absolut romantisch und bisslos, so ist er in großen Teilen auch insgesamt. Oliver, da war ich wirklich verärgert über dich.





5.0 / 10

Autor: Hoffman

Mittwoch, 14. November 2012

Wundervolle Wunderjungen und Schaffenskrisen - Kritik: Wonder Boys


»Als ob es wichtig wäre, was ich denke. Es spielt keine Rolle, was irgendein Mensch denkt. Die meisten Menschen denken gar nicht.« - »Wonder Boys« gehörte eigentlich für mich zu einer Reihe von Filme, die... - nun gut ich wurde durch die Manipulation der Werbung, die eine Collection bestimmter Filme aufführte, dazu verführt (u.a. auch mit den Werken: »Babettes Fest«, »Lautlos wie die Nacht« oder »Mephisto«) diese einzeln abzuarbeiten oder bei Gelegenheit genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Werbung präsentierte diese Film nämlich genussvoll. Insofern wurde ich durch diese Collection erst auf diese Filme aufmerksam. Dem Glück seie gedankt und deshalb ist der schriftliche Einstieg auch so schrecklich verfasst worden: Unter diesen Filmen weckte besonders »Wonder Boys« aus dem Jahre 2000 basierend auf dem Roman von Michael Chabon - wir wollen immerhin informativ sein - mein Interesse, nicht nur weil dieser die für mich cinephilsten Szenen dieser Werbeeinheit aufwies, sondern auch wegen Michael Douglas mit Stil. Und dan Curtis Hanson auf dem Regiestuhl, der hiermit von Hitchcock über Film noir zu tragisch-komischen Schaffenskrisen umstieg? Gut, dachte ich.



Und Hanson macht das auch gar nicht falsch. Eine intelligente Humoreske, nicht nur da der Mann erneut ein Händchen beweist für eine passende Rollenbesetzung, was daraus profitiert ist konsequenter - wie ich auch hoffe logischerweise: Eine breitgefächte und qualitative Riege von Akteuren. Und der Handlungsfokuspunkt: Die Schaffenskrise - die mag jeder ob Guido Anselmi, Fellini oder eben Grady Tripp. - und wieder fühle ich ich seltsamerweise reflektiert: Ein kiffender, schrulligen und wundersamer Literaturprofessor. Grady Tripp halt. Der in Schaffenskrise? Autor in Schaffenskrise? Oh ja und Michael Douglas superb - nicht nur gemimt, sondern gelebt von Douglas und mit selbstironischen Augenzwinkern wie auch mit kuriosen Spiel.


Favorisiert und geliebt und die Frage nebenher: Mag Grady die unnahbare Reflexion von Hoffman sein? Durchaus, wenn auch nicht mit präziser Bestimmtheit möchte ich kommentieren. Liebenswert, sogar sehr liebenswert, wenn man sich selbst in einer kiffenden und in der Midlife-Crisis stehenden und konstruktiven Autor sieht, der von Michael Douglas wunderbar facettenreich, wie eh und je, verkörpert wird. Es mag sichtlich schräg klingen, doch ich schien mit mit diesen Charakter zu identifizieren zu können - das sympathisiert unweigerlich mit dem Film - faszinierend, solche Selbsterkenntnisse. Hin zum definierten Selbstfindungstrip mit Curtis Hanson, der stets den Spagat meisterhaft wahrt zwischen Humor und geistreichen Tiefgang. Mit sarkastischen Spitzen und vielerler ironischen Anklängen, vermischt amüsanten Zynismus im Eingklang mit seinen skurril und liebevoll gezeichneten Figuren und sanften Tönen, mittendrin Grady Tripp, dem depressiven und niedergeschlagenen Wunderstudenten  James (sensibel: Tobey Maguire) und dem ungeduldig wartenden und exzentrischen Lektor (selbstironisch: Robert Downey Jr.) seines Buches und vielen weiteren Verstrickungen des Lebens, unter anderen auch samt Frances McDormand. Geschichten wie sie nur das Leben selbst schreibt. Oder Hollywood.


Subtil von Hanson in seiner Erzählstruktur und demnach auch unspektakulär, aber entspannt und feinsinnig beleuchtet Hanson unter diesen Umständen seine Charaktere - Zeit bleibt ihm genug um ihnen warmherzig und behutsam Tiefe zu verleihen auch der Cast leistet dazu seine Arbeit, zwar könnte man diese unspektakuläre Art dem Film durchaus ankreiden, aber nein mir zumindest ging dabei das Herz auf, der ruhige Grundton wirkt nicht umsonst insofern auch mehr als stimmig und räumt wie gesagt den Darstellern, im besonderen Douglas, Platz ein um sich vollkommen zu entfalten. Da geht einem glatt das Herz auf. Das Drehbuch veredelt dies das mit punktgenauen Sprüngen und pointierten wie auch geschliffenen Dialogen - auch hier mit ironischen Wert.

 
 
Bei solch harmonischer Symbiose einer Schaffenskrise ist man doch erfreut, des weiteren vorzüglich verziert mit einem exzellent gewählten Soundtrack, so auch Bob Dylan dazu beisteuerte. Zudem noch Ehrungen an Marylin Monroe und somit eine Referenz zum Medium Film selbst - es wird fein zitiert - und besonders zum legendären Douglas Sirk in Form einer feinen Anspielung auf »Written on the Wind« oder die Referenz in Hinsicht des Hintergrunds von Schnees, was insofern Gedanken zu »All That Heaven Allows« meinserseits knüpfte. Wunderbar. Wenn auch mit abschließend konventioneller Tilgung, obgleich dies auch erlaubt sein darf. Bei Hanson, das Medium Film und »Wonder Boys« als Hoffnung und als Erlösung vor dem tiefen Fall - mit Symbolik. Wie ein Fellini einst: - am Ende wird geschrieben, bloß anders als zuvor. Faszinierend zu betrachten, nicht nur wegen selbstreflexionistischen Zügen.



7.5 / 10

Autor: Hoffman