Endlich und wiederum endlich habe ich erneut ein weiteres meiner geschätzten unzählbaren Lebensziele erreicht, endlich ergriff ich die Gelegenheit Brad Andersons "The Machinist" aus dem Jahre 2004 genauer unter die Lupe zu nehmen, obgleich ich nie wirklich einen großen Drang verspürte diesen Film zu sichten. Vielleicht war gerade jetzt dafür der richtige Zeitpunkt gekommen. Nach jenen Ereignissen aus der Vergangenheit, was mich wiederum zu einer meiner monoton vorgetragenen und langweiligen Lebensgeschichten führt, welche uns die bittere Ironie des Schicksal deutlich zeigt. Es war ein sonniger Tag, wie jeder Andere, ich glaube es regnete. Es war bereits Nacht und ich war fest entschlossen nun endlich auf vielerlei Empfehlungen mir endlich mal jenen Kraftakt Christian Bales anzusehen beziehungsweise im TV aufzunehmen, nachdem es mir mehrere Male versagt wurde, etwa, dass das TV-Programm wechselte oder mich selbst tiefe Unlust befiel. Doch nun sollte es so weit sein, dachte ich. Die zuverlässige Kassette war bereit gestellt, der Sender platziert und ich überzeugte mich selbst noch einmal, dass Minutenzahl und anderes stimmig waren. So wurde ich auch Zeuge der ersten Minuten und dachte so bei mir, welch interessant gestaltete und grelle Farben, größtenteils trist und mit düsteren Akzent, dazu ein intensiver Bale, das weckte schon Interesse. Doch es sollte anders kommen, als man es hätte sich denken können.
Denn die Technik ist und bleibt immer noch der größte Feind des Menschen, wie auch jener meinerseits. Denn als wäre es Schicksal gewesen, streikte letztlich die sonst so angepriesene Videokassette und war kurzum kaum noch zu gebrauchen, doch ich gab nicht auf. Holte Wagner aus dem Schrank und doch war der Kampf vergebens und trotz oftmaliger Versuche, das heißt zunächst siegte die Technik. Doch nun triumphiere ich über die Technik, auch wenn dies bei einem weitverbreiteten Film wie "The Machinist" auch nur eine Frage der Zeit war, doch so wartete ich gespannt auf einen erneuten Versuch und sicherte mich in jeder möglichen Hinsicht ab, von Anschluss bis System. Alles und wirklich alles wurde durchdacht. Perfektion. Was dies nun mit dem Film selbst zu tun hat? Im Grunde überhaupt nichts, aber ich ich liebe es einfach Menschen mit meinen Geschichten in Tiefschlaf zu versetzen. Wobei, dies knüpft gleichauf einen gewissen Zusammenhang zu jenem Film, denn thematisch behandelt Anderson doch das Motiv der Schlaflosigkeit/ Schlafstörung und zeigt uns letztlich jene Hintergründe und die Folgen, sodass Anderson seinem Hauptprotagonisten des abgehungerten Trevor Reznik (die Anspielung ist nicht schwer zu finden) immer weiter im Verlaufe seiner Geschichte den Wahnsinn näher treten lässt, als Beispiel in Form des Verfolgungswahn und zugleich die eigene Paranoia um ihn schnürrt, welche letztlich seine Einsamkeit und seine immer weiter geführte Isolation widerspiegelt. Ein faszinierende wie auch verstörende Suche nach der Erlösung, geschickt beschreitet Anderson dabei zwischen Realität und Wahn, gerade das fesselt. Obgleich die Handlung an sich wenig innovatives bietet und sie so teils auch aus bekannten Handlungsfragmenten besteht, insofern für mich abschließend zwar nicht allzu unfehlbar, aber doch gefällt die durchaus ungewöhnliche und schnell abgehandelte Auflösung, auch wenn man sie irgendwie kennt. Insgesamt lebt Andersons Film, den man mehr oder weniger als beklemmende Charakterstudie bezeichnen könnte, von seinem grandiosen Hauptdarsteller, in Form von Christian Bale, welcher wirklich bravourös und radikal agiert. Allein insofern betrachtet wie sich Bale für die Rolle des Maschinenarbeiters Reznik abmagerte, ist einerseits absolut beeindruckend, wie auch teils genauso erschreckend. Zweifelsfrei bleibt daher für mich, dass er hier eine eindrucksvolle Leistung darbietet, die ihm meinen absoluten Respekt einbringt. Aber auch sonst bestechen in Nebenrollen Michael Ironside und Jennifer Jason Leigh, wobei man diesen Film gleichzeitig auch eher als große One-Man-Show seitens Bale betrachten sollte meiner Meinung nach. Wie gesagt, atmosphärisch-düster, klinisch und farblich perfekt abgestimmt, verziert mit einem unwohligen und seltsamen Akzent, was gerade diese gewissen bedrücke Stimmung auszeichnet. So setzt Brad Anderson seinen maschinellen Albtraum immer weiter fort, lässt ihn mit einnehmenden Surrealismus präsentieren und von einer ambivalenten Bildersprache veredeln, in dem besonders der Ausweg und die Pforten der Rettung beziehungsweise der Verdammnis deutlich werden. Wobei sich auch ein gewisser früher Hitchcock-Touch insofern durch die fast schon hermanneske und somit nicht weniger passend eingesetzte musikalische Untermalung breit macht, ganz im Stile Bernard Herrmanns und das gefällt besonders wie auch die hintergründig-undurchsichtigen Charaktere, welche somit ein weiteres gewissses Interesse mitsichbringen.
Eigentlich sollte ich mehr als zufrieden sein, was ich im Grunde auch sichtlich irgendwie bin, denn was mir Brad Anderson mit seinem "The Machinist" präsentierte, war doch mehr als ich insofern irgendwie erwartet hatte, auch wenn etwaige Schwächen miteinberechnet werden sollten. Vielleicht war es, wie ich sagte, auch nur bereits der richtige Zeitpunkt. Trotzdem so oder so für mich doch eine einnehmende Studie der Schlaflosigkeit und ein beklemmender Psycho-Thriller mit einem herausragenden Christian Bale. Lohnenswert also, doch meine Videokassette funktioniert immer noch nicht, schade.
7.5 / 10
Autor: Hoffman
Trevor nicht Trent ;)
AntwortenLöschenGruß Paul :)
Dank dir. Hatte ich jetzt geradezu nahe an die Anspielung und das Vorbild selbst gedacht.^^
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