Montag, 8. Oktober 2012

Media Monday #67

So an diese Montag dann mal eine kleine Charaktervariation aus meiner (wie immer teils verschrobenen) Stimmung heraus. Heut fühlt man sich wieder jung und natürlich damit jung und zynisch. Vielleicht lassen mir die Antworten auch keine Wahl. Aber man ist ja im Duo vereint, kommt fast einer Milderung gleich:


1. Christoph Waltz gefiel mir am besten in (Hoffman) Inglourious Basterds. Ist aber Nonsens, die Frage. Aber fragt das gerne nochmal in 10 Jahren ab, aber jetzt ich sehe es vor mir: Wird es kaum jemanden geben, der da anderer Meinung ist. Auch weil alle ja Tarantino lieben. Da wäre als Alternative ja noch der Polanski-Film zu nennen, aber ansonsten sieht das bei ihm bisher rar aus. Mit der Kenntnis des Kollektiv seiner damaligen Filme. Nicht an Qualität wohlgemerkt. .

(MacReady) Django Unchained. Ganz klar! Als ich den Film das erste mal gesehen habe, wusste ich sofort: DAS ist die Rolle seines Lebens und das, obwohl ich schon so viele Filme mit ihm gesehen habe, natürlich auch Inglouious Basterds, aber das wäre Unsinn, zu behaupten, dass gerade diese Rolle aus den vielen legendären Waltz-Rollen herausragt!

2. Mathieu Kassovitz hat mit Hass seine beste Regiearbeit abgelegt, weil (Hoffman) der eine »Taxi Driver«-Referenz aufweist. Ich glaube ich übertrumpfe mich argumentativ stets aufs neue. Schlau auch die Verwendung der tristen Schwarz-Weißbilder als Widerspiegelung der Stimmung (passt auch gerade sehr gut zu meiner) wie auch der dadurch entstehenden dokumentarischen Nachwirkung.

(MacReady) Ist für mich noch ein unbeschriebenes Blatt.


 
3. Nicole Kidman gefiel mir am besten in (Hoffman) Dogville. Wie immer folgt keine Erläuterungen, sondern nur Alternativen in Werken wie The Others oder Kubricks Eyes Wide Shut, auch weil meine Erinnerung teils bei meinen Konsum des öfteren getrübt ist und ich bin mir an solchen Montagen immer so innerlich leer fülle. Ach Gottchen.

(MacReady) Hmm, sagen wir einfach mal in Eyes Wide Shut, da die Frau meistens dazu neigt, in miesen Filmen mitzuspielen.


 
4. Medien sind ja bekanntermaßen ein weites Feld. Welche Arten von Medien konsumiert ihr (neben dem attestierten Filmekonsum)?

Was Konsum? Da muss man grübeln! Gar überdenken und verdenken. Konsum? Der Meister (Romero) definierte bereits in vielseitiger Weise: Konsum = Böse! Was schließlich auch gleichzusetzten ist (als Synonym) mit Verzehr. Was somit als erstes den Gedanken zu Nahrungsmitteln treibt. Romero überspitzte dies mit Fleisch. Ansonsten als Verbrauch gekennzeichnet, wenn man dies auf den Otto_Normal_Verbraucher richtet, führt uns das zur These, dass damit zwangsläufig jeder ökonomische Bürger ein Konsument ist. Und das in alle Himmelsrichtungen. Was ich konsumiere? Meine ersten Gedanken: Musik. Ist wie mein Kokain (Cocaine - der Titel eines Clapton Songs) für mich, weshalb dies durchaus jene beiden Zustände von Drogen und Musik vereint. Ansonsten natürlich auch primär jene als Wirkung irrationaler Zustände. Sich daraus also ein soziologisches Bild gibt. Nicht von mir, aber bestimmt von irgendjemanden.

(MacReady) Da das auf einem Blog veröffentlicht wird: Internet. Ansonsten Zeitung und Bücher. Und Musik, wobei ich das eher als Kunst sehe, genau wie Literatur. Ist eh so ein merkwürdiger Begriff "Medien"...


 
5. Ausufernde Gewalt in Filmen (Hoffman) als Frage hattet ihr bereits. Beweisführung (Media Monday 53): »5. Explizite Gewalt in Filmen« - beantworte ich demnach nicht nochmal. Da »ausufernd« nur als minimale Steigerungsform von »explizit« gesehen werden kann. Insofern ändert sich mein Tenor der Meinung keineswegs. So oder so. Irgendwie doof, wenn man so eine Art des fotografischen Gedächtnis besitzt. Musste wohl was archetypisches hinhalten, wenn einem die definitionsträchtigen Kinos ausgehen. Irgendwie trotzdem besser so.

(MacReady) ist a) keine richtige Frage und b) Kommt es immer darauf an, in welchem Kontext die Gewalt dargestellt wird.

 
 
 
6. Wie seid ihr auf das Buch, das ihr derzeit lest, aufmerksam geworden? Lest ihr gerade kein Buch, so gilt die Frage für das zuletzt gelesene Buch. Habt ihr noch nie ein Buch gelesen lautet die Frage: Warum nicht?

Ach Gott. Ich merk gerade mal was man hier wirklich hinschreiben soll. Vorher dachte ich, ich soll wieder erzählen was ich mal wieder für Bücher lese. So Osterhasengeschichten. Aber die Frage. Die Frage ist ja echt großartig. Absolut. Ich hab nämlich keine Ahnung. Würde mich auch nicht interessieren. Interessiert mich auch nicht. Denn ich weiß es nicht. Als ob ich mir so etwas auch merken würde. Nennen wir es: Instinkt.

(MacReady) Zufällig im Bücherladen drüber gestolpert und für interessant befunden und daraufhin gekauft.


 
7. Mein zuletzt gesehener Film war Buffalo Bill und die Indianer und der ist unterschätzt , weil er eben nicht nur den goldenen Bären gewann, sondern auch weil Altman hierbei den amerikanischen Mythos und seine Helden selbst bitter wie auch ironisch demoniert und gnadenlos entlarvt. Paul Newman strahlt. Die Kulisse erfreut und Altman? Für den hege ich Sympathien wie auch für diesen kleinen Film von ihm. Einzig die Dramaturgie wirkt brüchig und hätte doch wesentlich straffer gezogen werden können, aber wer will dies Altman verdenken? Der studiert seine Charaktere mit so viel Sorgfalt, es soll schließlich wirklich kritisch abgerechnet werden.

(MacReady) Gettysburg und der war toll, weil ich so ewiglange Historienfilme mag und er wunderbar inszeniert und gespielt ist.

So und ich schicke jetzt diesen Post und schau jetzt »Night of the Living Dead« weiter, der hat auch Konsum. Ja auch ich konsumiere, halt den Romero.

Autor: Hoffman (kursiv)
Co-Autor: MacReady

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