Donnerstag, 15. Mai 2014

Fünf Buchvorsätze für das Jahr 2014


Wieder geht hier etwas um in der Bloggerszene, es ist ein Stöckchen, das die Menschen vor die großen Frage des Lebens beziehungsweise des Jahres stellt. Ein Stöckchen, das nun auch uns scheinbar erreicht hat durch einen anderen Blog, nicht zu verwechseln mit Blob, aber Achtung, wie ich gelernt habe, ist das nicht dasselbe! Einen Blog betrieben von drei jungen Filmfreunden, von einem Blog namens Planet of Pictures, die uns dieses Stöckchen zuschoben wie eine Ladung Heroin und deren Herausforderung wir freilich gerne annehmen. Übrigens, wer jetzt auf die Idee gekommen sein sollte, sich, wie ich, auf die Suche nach dem Urheber dieses Stöckchenspiels zu machen, dem rate ich davon ab, denn das ist ein Fass ohne Boden, bei dem kein Anfang mehr in Sicht ist. Eine Suche ist sinnlos, denn diese Schlange kennt kein Ende. Wer aber dennoch sich auf diese weite Reise begeben will, dem wünsche ich viel Spaß und Zeit. 

Worum geht es also bei diesem Stöckchenenspiel? Man soll fünf Bücher benennen, die man in diesem Jahr (wir schreiben das Jahr 2014; falls das spätere Generation lesen sollten) noch lesen will oder sich für dieses Jahr noch vorgenommen hat zu lesen. Jedoch sollen es keine Fortsetzungen sein. Wir sind zwar kein Buchblog und das werden wir sicher auch nicht mehr, aber auch wir lesen Bücher, denn das soll ja schließlich bilden. Ich gebe dabei gleich zu Protokoll, dass ich mich nicht darauf spezialisiert habe über Bücher zu referieren, weshalb (zumindest meine) die Antworten wohl eher kurz und prägnant gehalten werden. Also bitte ich darum nicht allzu komplexe und reichhaltige Begründungen zu erwarten, so erspart man sich die Enttäuschung, wenn sie am Ende nur spärlich bis konfus geraten sind und keinen tieferen Mehrwert erkennen lassen. Denn wir geben noch Wert auf Intuition bei der Argumentation! Hurray! Aber now let´s have Fun Fun Fun - Till her daddy takes the t-bird away. 

Hoffman: 

Der Mann der schläft - Georges Perec

Ein Buch, das immer wieder, wie ein Satellit, um meinen Kopf kreist. Ich weiß nicht unbedingt wieso, jedoch muss das etwas heißen und ja vielleicht sollte ich mir dieses Buch tatsächlich endlich besorgen, um es dann zu lesen. Ein Buch, von dem es übrigens auch eine experimentelle Verfilmung gibt von Perec selbst und Bernard Queysanne, womit ich wieder eine Verbindung zum eigentlichen Thema Filme ziehen kann - aha! 

Das Treibhaus - Wolfgang Koeppen 

Ich habe dieses Jahr wieder einmal »Tauben im Gras« gelesen und war wieder begeistert von dem Werk, inbesondere von der assoziativen Struktur des Romans, sodass es wohl Zeit wird, dass ich mich nun bald auch den anderen Werken Koeppens widme, womit ich nicht seine Reiseberichte meine, sondern vielmehr »Das Treibhaus« oder »Tod in Rom« und diese demnach anvisiere. (P.S: Nur falls die Frage auftreten sollte, so handelt sich meiner Meinung nach bei diesen Werken, trotz der Tatsache, dass sie zu Koeppens Trilogie des Scheiterns gezählt werden, nicht um eine Fortsetzung)

Die Berge des Wahnsinns - H. P. Lovecraft

Da ich mich gerade mehr oder weniger (d.h. die Sache ist derzeit gerade etwas zum erliegen gekommen) durch das Werk Lovecrafts lese, das sich mit dem Cthulhu-Mythos befasst, stellt »Die Berge des Wahnsinns« für mich einen sehnlichst erwarteten Höhepunkt in dieser Hinsicht dar. Vorher habe ich mir aber vorgenommen mich noch durch »Der Fall des Charles Dexter Ward«, »Das Grauen von Dunwich« und »Der Flüsterer im Dunkeln« zu lesen und dann erst mit »Die Berge des Wahnsinns« zu beginnen. Aber was da auch komme und sei es die Tatsache, dass ich diese drei Werke vorher nicht lesen werden, ich werde dieses Jahr auf jeden Fall noch »Die Berge des Wahnsinns« lesen.

Papillon - Henri Charriére 

Das Buch, das solange wie kein anderes Buch ungelesen in meinen Schrank steht, zu dem jedes Jahr hochblicke und mir sage, dass es dieses Jahr soweit wäre und ich es weiterlesen würde (ich hatte es irgendwann einmal vor Jahren angefangen; wie weit ich es gelesen habe, weiß ich heute nicht mehr). Bisher wurde nie etwas daraus, aber wer weiß, vielleicht ist es dieses Jahr soweit und ich werde es mit seinen schlichten und charmant-gestrigen schwarzen Buchdeckel endlich wieder aus dem Schrank nehmen und tatsächlich lesen. Wäre das nicht nett?

Midnight Movie - Tobe Hooper

Bei uns als inoffiziell-offizieller Wir-lieben-Tobe-Hooper-Fan-Blog darf natürlich auch dieses Werk an dieser Stelle hier nicht fehlen, das ich bisher noch nicht gelesen habe und deshalb hier einfach mal landet. Denn ja Tobe Hooper schreibt jetzt auch Bücher und revolutioniert scheinbar nun auch dieses Medium (auch wenn es noch keiner mitzubekommen haben scheint). Aber kommt Zeit, kommt Rat, kommt Revolution. In 30 Jahren hat das Buch sicherlich dann genauso einen Kultstatus wie Hoopers Texas Chainsaw Massacre. Man darf also gespannt sein und bis dahin habe ich es bestimmt auch gelesen, schätze ich mal.



MacReady:

Krieg und Frieden - Leo Tolstoi

Seit ich die Verfilmung von Regisseur Sergei Bondartschuk gesehen habe, habe ich mir vorgenommen, diesen Schinken einmal komplett zu lesen. Versucht habe ich es einmal, doch nach 300 Seiten bin ich aus unerfindlichen Gründen ausgestiegen. Ob es 2014 klappt? Wer weiß...


Anton Voyls Fortgang - Georges Perec

Das ist das berühmt-berüchtigte "Buch ohne 'e'". Geschrieben auf Französisch, ist auch eine deutsche Übersetzung erhältlich, in der der Buchstabe "e" ebenfalls fehlt. Wenn man bedenkt, dass dieser Buchstabe in beiden Sprachen der häufigste ist, klingt das schon mal nach einem einzigartigen Werk.


Wendekreis des Krebses - Henry Miller

Millers Trilogie ("Sexus", "Plexus", Nexus") gehört zum Besten, was ich in letzter Zeit - oder generell - gelesen habe, da ist es nur logisch, dass ich mir sein bekanntestes Werk zu Gemüte führen möchte. Überhaupt kann ich nur festhalten, dass es in Zeiten von Scheißfilmen wie "Feuchtgebiete", die verkrampft einen auf Tabubruch machen, aber im Endeffekt hochgradig spießig sind, alles andere als Schaden kann, die Bücher eines echten Tabubrechers und Querdenkers, wie Miller es war, zu lesen.


Ulysses - James Joyce

Hab ich fast genau vor einem Jahr angefangen und noch immer nicht beendet. Trotzdem muss ich sagen: ein geniales Buch. Alle Erlebnisse, Eindrücke, Emotionen und Gedanken eines einzigen Tages verpackt in einem einzigen Buch. Ein Buch, das ein Bewusstsein für das Leben und den Moment schafft.  


Die sieben Todsünden des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg - Sebastian Haffner

Haffner ist immer gut, da er es schafft, dem Leser komplexe historische Entwicklungen zugänglich zu machen, ohne diesen für dumm zu verkaufen. Und, na ja, 1914... 2014... Bietet sich ja irgendwo an.






DeDavid


The King in Yellow - Robert W. Chambers

Einige werden wissen, wieso ausgerechnet diese Kurzgeschichtensammlung aus dem 19. Jahrhundert hier Erwähnung findet. Natürlich nennt sich der Grund True Detective und debütierte dieses Jahr mit der ersten Staffel auf HBO. Ich will wissen, wer nun eigentlich dieser gelbe König ist und wo dieses obskure Carcosa liegt. Das sogenannte (Sub-)Genre der Erzählungen - weird horror - finde ich auch sehr anziehend.


Die 120 Tage von Sodom - Marquis de Sade


Hier kommt die Neugierde natürlich durch Pier Paolo Pasolinis gleichnamiges Meisterwerk. Vor inzwischen zwei Jahren gekauft, verstaubt es immer noch originalverpackt zwischen der Schachnovelle und Homers Odyssee (ebenfalls ungelesen) vor sich hin. Wird bestimmt koprotastisch.


Wir Kinder vom Bahnhof  Zoo - Christiane F.


Ist mir leider ebenfalls noch unbekannt, was ich unbedingt ändern will, ehe ich die Verfilmung antasten werde. Die zerrüttete Jugend einer Fixern. Da werde ich mich wohl auf einiges gefasst machen müssen.


A Christmas Carol - Charles Dickens


Und zwar eine Ausgabe von 1914 (dementsprechend 100 Jahre alt, sieht aber höchstens wie die Hälfte aus, innen leider bekritzelt). Letztes Jahr war mein Leseversuch letztlich ein Fehlschlag, mir fehlte die Zeit und eventuell auch die Weihnachtsstimmung. Ist ja nun wirklich nicht lang, also stehen die Aussichten für einen Besuch der drei Geister dieses Jahr äußerst gut.

Walden - Henry David Thoreau 

Ein Schlüsselwerk des Transzendentalismus. Vielleicht miete ich mir auch eine Blockhütte und führe ein Lesetagebuch, werde somit Thoureaus Erbe. F*ck Society!





So und zuletzt gilt es dann nur noch eine Aufgabe zu bewältigen und zwar das Stöckchen an jene weiterzugeben (und sie damit in gewisser Weise zu belästigen), die uns gerade mal ebenso als erstes in den Sinn kamen. Es regiere die Willkür! Deshalb fällt unsere, die eigentlich nur meine ist, Wahl auf den Herrn K. (nein, der hat nichts mit dem Kafka zu tun, auch wenn man das denken könnte) von Blockbuster Entertainment und Kater Carlo (Moment, oder war das Garfield?) von den  Blogbusters - naja, ähm die betreffende Person wird sich schon angesprochen fühlen. Das muss reichen. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass sie das hier auch lesen und akzeptieren werden (ich möchte dahingehend erwähnen, dass wir auch ganz andere Methoden kennen...) und hoffentlich hat sie nicht schon ein solches Stöckchen ereilt, wenn doch, dann bleibt mir nur noch zu sagen: Doppelt hält besser und viel Spaß beim Ausfüllen. Mehr möchte ich dann über kurz oder lang auch nicht mehr dazu sagen und dass man ursprünglich das Stöckchen an 8 weitere Blogger weitergeben sollte, habe ich mal ganz dezent übersehen, denn das wäre Größenwahn. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und beehren sie uns bald wieder. 

Gezeichnet Hoffman 


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