Prädestiniertes
Zeittotschlagsfilmchen, wo's dicke reicht, alle zwei Minuten
minderbegeistert die Mattscheibe anzuvisieren. Echte Konzentration muss
nicht reininvestiert werden, die alte Leier mit Angst, Blut und Schreien
und unprätentiösem, angemessenem Cast (keine Konkurrenz zum
fantastischen Trio Walker-Zahn-Sobieski). Rusty Nail, der raunende
Psychopath (GOLDILOCK!!!) missbraucht noch immer die Straßen im Nirvana,
begleicht jugendliche Streiche mit Gewaltexzessen, malträtiert arglose
Halbstarke oder verarscht sie nach Strich und Faden (Strip). Diagnose:
Rachsüchtig, Zigarette qualmend, Cap tragend, ein (halb)gesichtloser,
(voll)geisteskranker Trucker. Sein Dogma: "Brichst du in mein Haus ein
und stiehlst meinen Wagen, reiß ich dir den Unterkiefer ab". Nicht
adäquat, dafür brachial. Allgemein glaubwürdig verkörpert, gespickt von
amüsanten Seitenhieben auf das flächenübergreifende Abgleiten in die
Weiten des Internets à la Myspace -damit Kontrast zum rustikalen
Roadkill. Ein Emopunk mit falschen Tattoos ist auch in der Clique, der
macht die Wandlung vom coolen Scherzkeks zur wimmernden Transe durch,
dafür gibts bei Rusty's Würfelspiel mit garantierter Körperlädierung die
Quittung. Expliziter, Schmerz zelebrierender, weniger Sunspense,
weniger Witz. Fehlende Spannung durch moderate Goremengen aufzuwiegen,
das kennt man. Schnell vergessen, zurecht in den Tiefen der
Videothekenproduktionen versunken. Für Menschen mit zuviel Zeit oder
Komplettisten in Ordnung, aber mitnichten auf der Höhe des superben
Thrillerbastards, der nach der Jahrtausendwende so fies und smart
einschlug.
2 / 10
Autor: seven
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